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Altenkirchen

Immer wieder passieren Unfälle: Ungesicherte Bahnübergänge bergen Risiken

Von Volker Held
Fronleichnam 2015: Ein Vectus-Triebzug und ein Traktor waren am Bahnübergang in Michelbach zusammengestoßen. Foto: Heinz-Günter Augst
Fronleichnam 2015: Ein Vectus-Triebzug und ein Traktor waren am Bahnübergang in Michelbach zusammengestoßen. Foto: Heinz-Günter Augst

Bei Kollision Glück gehabt. Pkw wird von Regionalbahn erfasst. Kollision verläuft glimpflich: Das sind drei Überschriften aus dem zurückliegenden halben Jahr. Sie beschreiben immer ein und denselben Fakt. Wenn Zug und Auto sich in die Quere kommen, rappelt es kräftig. Sie stehen für drei Unfälle, die sich auf der Strecke der Oberwesterwaldbahn zwischen Limburg und Altenkirchen ereignet haben. Darf daraus die Frage resultieren, ob der Abschnitt zwischen den beiden Kreisstädten besonders gefährlich ist?

Lesezeit: 3 Minuten
„Die Strecke der Oberwesterwaldbahn fällt durch Unfälle nicht mehr und auch nicht weniger als ähnliche eingleisige Strecken mit ebenfalls vielen, technisch nicht gesicherten Bahnübergängen im gesamten Bundesgebiet auf“, sagt Peter Runge, Leiter der Geschäftsentwicklung der Hessischen Landesbahn in Frankfurt, zu der auch die 3-Länder-Bahn gehört, deren Triebwagen in das Trio ...
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Nicht nur Vorfälle an unbeschrankten Übergängen

Die Züge der Oberwesterwaldbahn waren darüber hinaus noch in weitere Vorfälle verwickelt, die sich nicht an „technisch nicht gesicherten“ Bahnübergängen ereigneten. Eine Auswahl:

1. November 2015: Beim Rangieren eines defekten Triebwagens im Bahnhof Altenkirchen entgleisten mehrere Achsen. Der Havarist versperrte sowohl Ein- als auch Ausfahrt von und nach Au und Hachenburg. Regionalzüge wendeten in Ingelbach, ein Schienenersatzverkehr bediente den Abschnitt zwischen Altenkirchen und Au.

2. April 2012: Gegen 10 Uhr durchbrach ein landwirtschaftlich genutzter Teleskoplader das Brückengeländer einer Überführung bei Hachenburg und stürzte auf die Gleise. Der 50-jährige Fahrer konnte sich leicht verletzt retten, sein neunjähriger Sohn wurde im Führerhaus eingeklemmt. Um 10.03 Uhr erreichte der Vater die Rettungsleitstelle Montabaur über den Notruf 112. Der Fahrdienstleiter im Bahnhof Hachenburg hatte noch keine Kenntnis vom Unfall. Daher verließ ein Regionalzug planmäßig um 10.09 Uhr den Bahnhof in Richtung Unnau-Korb. Für den Triebfahrzeugführer der Vectus-Verkehrsgesellschaft bestand – trotz sofort eingeleiteter Schnellbremsung – keine Chance, den Aufprall mit dem kopfüber liegenden Radlader zu verhindern, da die Unfallstelle hinter einer Kurve in einem Einschnitt lag. Für den eingeklemmten Jungen kam jede Hilfe zu spät. Der Vater und die Triebfahrzeugführerin erlitten je einen Schock, sieben Fahrgäste und ein Zugbegleiter blieben unverletzt. Die Staatsanwaltschaft Koblenz entsandte einen Gutachter zum Unglücksort.

7. April 2008: Am beschrankten Bahnübergang in der Altenkirchener Bachstraße berührten sich ein Vectus-Zug und ein Auto. Niemand wurde verletzt. Nach ersten Erkenntnissen war das Blinklicht nicht in Betrieb, die Schranken geöffnet. Der Autofahrer war bereits in den Bahnübergang eingefahren, als er den herannahenden Zug bemerkte.

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