2010 treten bei Hans-Otto Gaede erste Anzeichen der Erkrankung auf: Nächtliche Wadenkrämpfe, ein verändertes Gangbild. Trotz Krankengymnastik verliert er die Kontrolle über das linke Bein.
Die Diagnose ist schwierig. Gewissheit bekommt die Familie erst zehn Monate später nach einer wahren Odyssee: Gaede war beim Orthopäden, Neurochirurgen, MRT, bekam computergestützte Spritzen in den Rücken. Ärzte tippten auf Probleme mit der Bandscheibe. Es folgt eine dreiwöchige Reha im Herbst 2011, sein Zustand verschlechtert sich. Im März 2012 kommt Gaede ins Bundeswehrkrankenhaus Koblenz. Vorläufige Diagnose: Polyneuropathie. In der Uniklinik Bonn entnimmt man im April eine Gewebeprobe. Der Zustand verschlechtert sich. Im Mai 2012 kommt er ins Brüderkrankenhaus Koblenz. Vier Tage später teilen ihm die Ärzte mit, dass er unheilbar an ALS (amyotrophe Lateralsklerose) erkrankt ist. Muskelschwäche, Sprech- und Schluckstörungen sowie Lähmungen sind die Folgen. Es gibt ein Medikament, das den Verlauf hinauszögern soll (Kosten 500 Euro im Monat), die Nebenwirkungen sind aber erheblich. Bei einer bis zu fünf Jahre verkürzten Lebenszeit wird Hans-Otto Gaede geraten, Vorsorge durch eine Patientenverfügung zu treffen. hbw