Landrätin auf Fototour mit Kandidaten ihrer Partei: Wo ist im Wahlkampf die Grenze?

Von Stefan Munzlinger

11. April 2019, 08:21 Uhr

Das Eis des Anstoßes: Bettina Dickes mit Ron Budschat in der Meisenheimer Altstadt. Zu sehen und zu lesen seit 5. April auf Dickes privater Facebook-Seite: „Auch wenn der Frühling gerade Pause macht – das erste Eis schmeckt immer ganz besonders gut.“ Foto: Privat

Christdemokratische Verstärkung kommt von ganz oben. Ob mit Ron Budschat, Kandidat der CDU für den VG-Bürgermeisterposten Nahe-Glan, beim Eisessen in Meisenheim oder am Feuerwehrauto. Ob mit Ulrike Lorenz, CDU-Bewerberin fürs Guldentaler Ortsbürgermeister-Amt, in der Fassenacht oder mit Rolf Staab von der Meisenheimer CDU samt Wahlwerbung: Landrätin Bettina Dickes scheint momentan kontinuierlich für ihre Parteifreunde im Einsatz – dokumentiert mit zahlreichen Fotos auf ihrer, Budschats, Stabs und Lorenz' Facebook-Seite.

Lesezeit: 3 Minuten

Kein größeres Problem in normalen Jahren, doch hat diese Unterstützung vor der Kommunalwahl am 26. Mai nicht ein Geschmäckle, weil sie die unausgesprochene Botschaft sendet: „Leute, ich habe meine Wahl schon getroffen. Macht es wie ich“? Nutzt PR-Profi Dickes etwa ihre Beliebtheit in Stadt und Kreis – zu sehen an ...

Stefan Munzlinger kommentiert: Gut fürs Klima: Foto-Fasten! Erst recht vor der Kommunalwahl.

Hier ein Eis mit Kandidaten, da ein Foto am Feuerwehrauto, dort ein Bild in der Fassenacht oder mit einem Wahlaufruf – und immer ist Landrätin Bettina Dickes von Christdemokraten umgeben. Wann ist sie Bürgerin, wann Landrätin (ein Job, der in besonderem Maße zu Überparteilichkeit verpflichtet)?

Auf dem Papier lässt sich dieser Unterschied wohlfeil formulieren, auf der Straße ist das nicht zu trennen. Wenn die Privatfrau in Meisenheim ein Eis mit Privatmann Ron Budschat verspeist und ein Foto veröffentlicht, dann sind da eben nicht nur Freunde unterwegs, sondern auch die Landrätin und der Bürgermeisterkandidat (Urwahl im November).

Dickes im Einsatz für Kandidaten ihrer Partei, und das 46 Tage vor der Kommunalwahl? Das geht nicht! Die Begründung lieferte sie selbst: Am 22. März 2018 gab sie beim Parteitag in Sobernheim den CDU-Kreisvorsitz ab, löste damit ein Versprechen aus ihrem Landratswahlkampf 2017 ein, neutral sein zu wollen: „Ich bin Bürgerlandrätin.“

Ihr Credo gilt weiter.

Erst recht vor der Kommunalwahl.

Landrätin auf Fototour mit Kandidaten ihrer Partei: Wo ist im Wahlkampf die Grenze?

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Stefan Munzlinger kommentiert: Gut fürs Klima: Foto-Fasten! Erst recht vor der Kommunalwahl.

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