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Bad Kreuznach

Kreuznacher Stadtwerke planen neues Wasserpreismodell: Grundgebühren steigen, Verbrauchspreise sinken

Von Marian Ristow
Der Wasserpreis pro Kubikmeter soll sich verringern, die Bereitstellungskosten sollen dafür erhöht werden. Die Stadtwerke wollen nicht mehr zu abhängig von den schwankenden Verbrauchseinnahmen sein. Laut Stadtwerke sollen die Kosten gerechter verteilt werden. Foto: Marian Ristow (Archiv)
Der Wasserpreis pro Kubikmeter soll sich verringern, die Bereitstellungskosten sollen dafür erhöht werden. Die Stadtwerke wollen nicht mehr zu abhängig von den schwankenden Verbrauchseinnahmen sein. Laut Stadtwerke sollen die Kosten gerechter verteilt werden. Foto: Marian Ristow (Archiv)

Die Kreuznacher Stadtwerke planen, ihr Wasserpreismodell zu reformieren. Dabei geht es aber laut Energieversorger nicht um eine Erhöhung der Preise selbst, sondern um eine Anpassung der Struktur.

Lesezeit: 2 Minuten
Das Verhältnis der Einnahmen aus den Bereitstellungskosten (Anschlusspreis) und Mengenpreis sollen verändert werden, der Energieversorger will sich unabhängiger von den Einnahmen machen, die über den Wasserverbrauch generiert werden. Das will man in der Zentrale in der Kilianstraße vor allem deswegen, weil die Stadtwerke ein kostspieliges Infrastrukturnetz (34 Brunnen, zwei Wasserwerke, 23 ...
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Beispiel: Familienhaushalt

Ein Einfamilienhaus verbraucht als Wohnstätte erfahrungsgemäß mehr als vergleichbare Wohnungen in Mehrfamilienhäuser – zum Beispiel bedingt durch die Gartenbewässerung.

Die Statistik liefert für eine vierköpfige Familie einen repräsentativen Verbrauchswert von 200 Kubikmeter Wasser pro Jahr. Für diese Objekte werde nach Kalkulation der Stadtwerke eine Entlastung von bis 8,20 Euro monatlich erwartet.

Deutlich schwieriger wird die Berechnung, wenn man Häuser mit mehreren Wohneinheiten betrachtet, denn dort obliegt die Verteilung der Wasserkosten dem Vermieter. Nicht jede Wohneinheit hat ihren eigenen Zähler.

Beispiel: Zweipersonenhaushalt

2016 hatte ein durchschnittliches Einfamilienhaus im Versorgungsgebiet einen Wasserverbrauch in Höhe von 94 Kubikmetern per anno.

Anhand des bundesweit geltenden Verbrauchswertes von 125 Litern je Einwohner und Tag wären dies ungefähr zwei Personen, die dort leben. Für dieses Einfamilienhaus soll unter Berücksichtigung einer Preiserhöhung im Rahmen der normalen Teuerung eine Belastung in einer Spannbreite von 60 bis 70 Cent pro Monat zu erwarten sein.

Wer allein lebt und rund 47 Kubikmeter verbraucht, muss mit einer Mehrbelastung von zwischen 3,80 und 4,60 Euro rechnen. Für Geringverbraucher wird's etwas teurer.

Beispiel: Mehrfamilienhäuser

Die Daten- und Faktenlage erschwert die Prognose. Manche Vermieter schlüsseln die Wasserkosten pauschal nach Wohneinheit, manche nach Größe der Wohneinheit, anderer wiederum auf die Anzahl der im Haushalt lebenden Personen.

Für eine Familie im Vierfamilienhaus, die einen Verbrauch von 160 Kubikmetern pro Jahr aufweist, also einen relativ hohen, könnten sich Entlastungen von bis zu 7,50 Euro pro Monat ergeben – vorausgesetzt, alle anderen Mieter haben einen ähnlich hohen Verbrauch, oder es gibt für jeden einzelnen Haushalt einen Zähler.

Wer dort wenig verbraucht, muss mehr bezahlen.

Marian Ristow kommentiert Wasserpreis-Beratung: Zum Glück wird öffentlich diskutiert

In der Sitzung des Haupt- und Personalausschusses der Stadt war das Thema des neuen Wasserpreismodells bereits präsent. Man entschied sich damals, es im nicht öffentlichen Teil des Stadtrats zu behandeln.

Wie bitte? Da muss aufgrund der damals noch miserablen Akustik der Sporthalle der Dr.-Martin-Luther-King-Schule ein Missverständnis vorgelegen haben, oder war das tatsächlich ernst gemeint?

Glücklicher- und clevererweise ist man auf der Verwaltungsseite von diesem fatalen Irrweg wieder auf den Pfad der Transparenz gelangt und bespricht die Angelegenheit nun im öffentlichen Teil.

Das ist gut und richtig so. Es gibt wohl kaum ein Thema, das jeden einzelnen so sehr betrifft wie fließendes Wasser. Deshalb muss das Thema für jedermann hörbar besprochen werden.

Außerdem erstickt man damit jeden Verdacht von Geheimniskrämerei, nimmt dem Thema den Anschein einer verdeckten Operation und eliminiert einen Kritikpunkt im Vorfeld.

E-Mail an marian.ristow@rhein-zeitung.net

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