Neuwieder Stadtrat verbietet Schottergärten: Künftig keine Kieshaufen mehr in Neubaugebieten

Von Ulf Steffenfauseweh

27. September 2019, 17:40 Uhr

Stein-, Kies- und Schottergärten wie dieser hier sollen künftig in Neuwied nicht mehr entstehen. Der Stadtrat hat ein Verbot in künftigen Neubaugebieten beschlossen. Foto: Archiv Christina Nover

In Neuwied sollen keine neuen Schottergärten mehr entstehen. Durchaus überraschend hat der Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung ein konkretes Verbot von Schotter und Kies in Vorgärten beschlossen. Die Regelung betrifft alle Neubaugebiete und soll auch mit aufgenommen werden, wenn Bebauungspläne geändert werden. Auf bestehende Schottergärten hat es keine Auswirkungen.

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Mit dem Beschluss nimmt Neuwied bundesweit eine Vorreiterrolle ein. Zwar wird in zahlreichen Gemeinden darüber politisch diskutiert, ähnliche klare Maßgaben sind aber bislang nur aus Bremen, Heilbronn und Xanten bekannt. Und auch im Neuwieder Stadtrat nahm das Thema am Donnerstagabend eine bislang eher selten gesehene Dynamik an. Denn eigentlich hatte ...

Ökologischer Sündenfall

Unten Folie, oben Kies: Die Ausbreitung der Schottergärten, die in den vergangenen zehn Jahren stark zugenommen hat, gilt mittlerweile weithin als ökologischer Sündenfall.

Die Flächen gehen als Lebensraum für viele Arten verloren, die Oberflächen werden versiegelt. Dadurch kann nichts versickern, was für Probleme im natürlichen Wasserhaushalt, aber auch in der Kanalisation – zum Beispiel bei Starkregen – sorgt. Außerdem heizen sich die Steine bei starker Sonneneinstrahlung auf und sorgen damit für lokale Temperaturerhöhungen.

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