Nürnberg

Porträt: Daniela Schadt – (Nicht nur) die Frau an seiner Seite

Gauck mit seiner Lebensgefährtin
Joachim Gauck im Deutschen Theater in Berlin. Rechts seine Lebensgefährtin Daniela Schadt. Foto: Wolfgang Kumm/Archiv

Als sie vor 18 Monaten Bettina Wulff gratulierte, sprach Daniela Schadt auch von Erleichterung. Ihr Partner Joachim Gauck hatte die Wahl gegen Christian Wulff verloren, für die heute 52-jährige Journalistin konnte das Leben so weitergehen wie gewohnt. Doch nun wiederholt sich Geschichte – allerdings mit anderem Ausgang.

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Nürnberg. Als sie vor 18 Monaten Bettina Wulff gratulierte, sprach Daniela Schadt auch von Erleichterung. Ihr Partner Joachim Gauck hatte die Wahl gegen Christian Wulff verloren, für die heute 52-jährige Journalistin konnte das Leben so weitergehen wie gewohnt.

Doch nun wiederholt sich Geschichte – allerdings mit anderem Ausgang. Galt die 36-jährige Bettina Wulff in Bellevue schon als radikaler Stilwechsel – ein Kind mit in die Ehe gebracht, jung und tätowiert –, so steht ihr die voraussichtliche Nachfolgerin in nichts nach. Wenn auch auf eine ganz andere Art.

Denn die neue „First Lady“ des kommenden Staatsoberhauptes wird sicher nicht nur die „Frau an seiner Seite“ sein. Das ist die Politikredakteurin der „Nürnberger Zeitung“ schon heute nicht.

Blickt man durch die traditionalistische Brille, könnte man sagen: Es ist kompliziert. Vielleicht sogar mehr als das. Denn bildeten die Wulffs die moderne „Patchworkfamilie“, so lebt das Duo Gauck/Schadt eine Partnerschaft, wie sie alles andere als klassisch ist.

Doch der Reihe nach: Kurz nach der Wende ging Joachim Gaucks Ehe, aus der auch vier Kinder entstammen, in die Brüche. Scheiden ließen er und seine Frau sich aber nie – auch wenn sie dauerhaft getrennt lebten.

Im Jahr 2000 lernte der damalige Beauftragte für die Stasi-Unterlagen Gauck dann bei einem Vortrag in Nürnberg die 20 Jahre jüngere Daniela Schadt kennen. Seit zehn Jahren sind die beiden ein Paar – ohne Trauschein und ohne zusammenzuleben. Zwar hat Gauck eine Hochzeit nicht kategorisch ausgeschlossen – „Ich bin ja kein Feind bürgerlicher Lebensformen“ –, allerdings müsste er sich dafür erst einmal scheiden lassen.

Sollte Schadt ihre Stelle in Nürnberg aufgeben und die erste gemeinsame Wohnung gleich ein Schloss mitten in Berlin sein, ist allerdings davon auszugehen, dass die selbstbewusste First Lady eigene Akzente setzen wird. Nach Einschätzung von Kollegen wird sich die gebürtige Hanauerin nicht allein dem Repräsentieren widmen, sondern sich eine eigene Aufgabe suchen. Studiert hat sie übrigens Germanistik, Politik und französische Literatur.

Von unserem Redakteur Peter Lausmann