Psychologe: Facebook bringt Eifersucht ins junge Glück

Die Scheidungsanwälte meldeten es schon längst: Facebook führt zu Scheidungen. Jetzt legt ein Psychologe nach: Die Probleme fangen schon viel früher an – Soziale Netzwerke befeuern auch die Eifersucht. Man oder frau erfährt Dinge über den anderen, die früher verborgen geblieben wären. Facebook mache eifersüchtig.

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Die Scheidungsanwälte meldeten es schon längst: Facebook führt zu Scheidungen. Jetzt legt ein Psychologe nach: Die Probleme fangen schon viel früher an – Soziale Netzwerke befeuern auch die Eifersucht. Man oder frau erfährt Dinge über den anderen, die früher verborgen geblieben wären. Facebook mache eifersüchtig.

Die neue Flamme von „ihr“ ist auch bei Facebook. Und „er“ hat 350 weibliche Freundinnen – und gerade ein Bikinibild einer blonden Schönheit am Strand wohlwollend kommentiert: Der Konkurrenzkampf beginnt. „Das sind Informationen, die man früher so nicht hatte. Das löst eine neue Art Stress aus“, wird der US-Psychologen Dr. Scott Bea von Fox News zitiert. Der Mensch sei nicht für das deutlich vor Augen geführte Wissen geschaffen, dass der angehende Partner oder die angehende Partnerin eine große Fülle von Kontakten hat, die als mögliche Konkurrenz empfunden werden können. Das schmälere das Gefühl aus, etwas Besonderes zu sein.

Psychologe Scott Bea: Facebook kann am Anfang einer Beziehung Eifersucht schüren und Stress erzeugen.
Psychologe Scott Bea: Facebook kann am Anfang einer Beziehung Eifersucht schüren und Stress erzeugen.
Foto: Cleveland Clinic

Entsprechend könnten Soziale Netzwerke bereits am Anfang einer Beziehung zu einer großen Belastung werden, meldet Bea Fox News zufolge als Ergebnis einer Studie. Zu viele geteilte Informationen waren der häufigste Grund, warum Frischverliebte gleich Probleme bekamen, so Bea. Bereits im vergangenen Jahr hatte der Mediziner der Cleveland Clinic (USA) damit für Aufsehen gesorgt, dass er große Parallelen zwischen Facebook und Spielsucht gezogen hatte. „Wenn man nicht da ist, hat man die Angst, einen Gewinn zu verpassen.“

Nun ging es ihm um Facebook und Beziehungsstress. Unter den von ihm festgestellten Gründen dafür folgte auf Platz zwei , wenn der Ex-Partner auf gemeinsamen Fotos markiert wurde. Und Verflossene können gleich richtig Störfeuer fürs junge Glück legen, wenn sie eine „Freundschaftsanfrage“ an den oder die „Neue“ richten – das wurde als dritthäufigster Grund genannt – und ist eine in Zeiten von Sozialen Netzwerken sehr viel einfacher gewordene Kontaktaufnahme...

Und wenn die Beziehung dann doch den Stress und die anfängliche Eifersucht überstanden hat, stellt sich vielleicht auf Facebook heraus, dass Misstrauen angebracht war: Die „American Academy of Matrimonial Lawyers“, US Vereinigung von 1600 Scheidungsanwälten, hatte bereits im Februar 2010 vorgerechnet, dass bei jeder fünften Scheidung inzwischen Facebook-Beiträge im Spiel sind. 81 Prozent der AAML-Mitglieder hatten erklärt. dass in den fünf Jahren zuvor immer häufiger Material aus sozialen Netzwerken Grundlage für Scheidungen lieferte.

sim/law