Rollenbilder und Homo-Ehe: Familienpolitik heiß diskutiert
1. Kindergeld
Union:
Kindergeld und Kinderzuschlag für Bedürftige sollen angehoben werden.
SPD:
Ein gestaffeltes Kindergeld soll Eltern mit kleinem Einkommen besser fördern – zum Teil mit bis zu 140 Euro mehr pro Monat. Für alle anderen bleibt es bei den bisherigen 184 Euro. Die Absetzbarkeit des Kinderfreibetrages für Besserverdienende entfällt.
Grüne:
Sie wollen den Einstieg in eine „Kindergrundsicherung“, die Kinderregelsätze, Kinderzuschlag sowie die steuerlichen Kinderfreibeträge zusammenfasst. Jedes Kind soll die gleiche Unterstützung bekommen.
Linke:
Die Linken verlangen die Erhöhung des Kindergeldes und eine Grundsicherung für Kinder und Jugendliche.
2. Betreuungsgeld:
Union:
Das Betreuungsgeld wird ein „wichtiger Beitrag zur Wahlfreiheit“ der Eltern genannt.
FDP:
Die Liberalen plädieren für eine Auswertung des umstrittenen, aber von ihnen mitbeschlossenen Gesetzes nach der Wahl aus.
SPD:
Die SPD will das Betreuungsgeld wieder abschaffen und die Ausgaben von 2 Milliarden Euro direkt in Kitas investieren.
Grüne:
Sie wollen das Betreuungsgeld ebenfalls abschaffen und den Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung ausbauen.
Linke:
Auch die Linke plädiert für eine sofortige Abschaffung des Betreuungsgeldes.
3. Kinderbetreuung/Kita
CDU/CSU:
Angebote sollen weiter ausgebaut und flexiblere Öffnungszeiten eingeführt werden – bis hin zur 24-Stunden-Kita. Vorgesehen ist eine Großelternzeit für die Betreuung von Enkeln.
FDP:
Sie will mehr Qualität in der Kinderbetreuung, einen Hochschulabschluss für Kita-Leiter und einen besseren Personalschlüssel in den Einrichtungen.
SPD:
Die Betreuungsangebote sollen ausgebaut und die Bildungsqualität in der Kita erhöht werden.
Grüne:
Sie machen sich für einen erweiterten Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung, frühzeitige Sprachkurse und weitere finanzielle Hilfen des Bundes bei Qualitätsverbesserungen stark.
Linke:
Sie will den Ausbau vorantreiben, hochwertige Ganztagsbetreuung in Kita und Schulen schaffen – mit einem Mittagessenangebot für alle.
4. Elterngeld
Union:
Sie will ein „Teilelterngeld“ einführen, das bis zu 28 Monate bezogen werden kann. Bisher sind 14 Monate möglich.
FDP:
Auch die Liberalen wollen die Teilzeitkomponente einführen.
Linke:
Die Bezugsdauer soll auf 12 Monate pro Elternteil ausgeweitet werden. Für Alleinerziehende sollen es 24 Monate sein.
5. Familie und Beruf
CDU/CSU:
Die Rückkehr aus einer Familienphase oder von der Teilzeit- in eine Vollzeitbeschäftigung soll erleichtert werden.
FDP:
Die FDP will den leichten Wechsel von Teil- in Vollzeit.
SPD: Eine Familienarbeitszeit soll es Eltern erlauben, ihre Arbeitszeit zeitlich befristet partnerschaftlich zu reduzieren, zum Beispiel über eine 30-Stunden-Woche; Rückkehrrecht in Vollzeit.
Linke:
Auch die Linke fordert ein Rückkehrrecht in Vollzeitarbeit und mehr Zeitautonomie für Eltern.
6. Frauenquote
CDU/CSU:
Angestrebt wird eine „verpflichtende Flexi-Quote“. Zugleich soll gesetzlich geregelt werden, dass ab 2020 eine „feste Quote von 30 Prozent für Frauen in Aufsichtsratsmandaten von voll mitbestimmungspflichtigen und börsennotierten Unternehmen gilt“.
SPD:
Ziel ist ein gesetzlicher Rahmen für eine Frauenquote von 40 Prozent für Aufsichtsräte und Vorstände börsennotierter und mitbestimmter Unternehmen.
Linke:
Die Linke will eine 50- Prozent-Quote im öffentlichen Dienst gesetzlich festschreiben. Für die private Wirtschaft will sie hingegen ein Gleichstellungsgesetz einführen.
7. Adoptionen
FDP:
Adoptionen sollen grundsätzlich für Erwachsene erleichtert werden – auch für Ältere.
Grüne:
Gleichgeschlechtliche Paare sollen gleiche Rechte wie Ehepaare erhalten.
Linke:
Auch die Linke plädiert für gleiche Rechte für gleichgeschlechtliche Paare.