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München

Tatort-Preview: Flaue Dokumentation des realen Grauens

Von Christian Kunst
Geraten im aktuellen Fall an ihre Grenzen: Die Kriminalhauptkommissare Ivo Batic (Miroslav Nemec, Mitte) und Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl, rechts) suchen einen Amokläufer aus einem Bus.  Foto:  Hagen Keller/BR/ARD/dpa
Geraten im aktuellen Fall an ihre Grenzen: Die Kriminalhauptkommissare Ivo Batic (Miroslav Nemec, Mitte) und Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl, rechts) suchen einen Amokläufer aus einem Bus. Foto: Hagen Keller/BR/ARD/dpa

Amokläufe und Terroranschläge sind Sujets, die nicht nur deutsche Drehbuchautoren vor große Herausforderungen stellen. Vielleicht liegt es daran, dass diese Taten die Menschen so tief erschüttern, dass sich ihre Emotionen nur schwer in bewegten Bildern fassen lassen. Hinzu kommt die Frage nach dem Warum, die sich gerade in diesen Fällen vielen Menschen so drängend stellt und sich doch oft nicht so leicht beantworten lässt. US-Regisseure wie Gus van Sant haben ihre Antwort darin gefunden, das wahnsinnige Töten an US-Schulen leise und ohne tieferen Sinn zu beschreiben – und wurden dafür vom Feuilleton zugleich gefeiert und verdammt.

Lesezeit: 2 Minuten
„Tatort“-Regisseurin Pia Strietmann geht im aktuellen Fall „Unklare Lage“ der Münchner Ermittler einen anderen Weg. Sie zeigt den Tod, die Angst der Opfer und die Täter in Nahaufnahme, präsentiert letztlich klare Motive, stellt die Panik der Menschen, die Gier der sozialen Netzwerke und Medien offen zur Schau. Das stiehlt dem ...