Zukunft: Tor für Touristen trotzt der Konkurrenz
Reisende aus Vorarlberg, der Ostschweiz, Liechtenstein und Süddeutschland schätzen es, diesen Flughafen in der Nähe zu haben. Die Check-in-Zeit liegt bei 30 Minuten. Gleichzeitig ist der Flughafen das Tor zu den starken Wirtschaftsregionen am Bodensee, zum Sommertourismus im tiefen Süden und zum Winterurlaub in den Alpen.
Die modernisierte Infrastruktur macht den Flugbetrieb wetterunabhängig. Das ist nicht bei jedem Regionalflughafen der Fall. „Was andere Flughäfen noch vor sich haben, haben wir schon hinter uns“, sagt Flughafensprecher Christian Wulf. Aus diesem Grund weichen Flieger der benachbarten Flughäfen in Memmingen und Basel bei schlechtem Wetter auf den Bodensee-Airport aus. Den Preis dafür zahlt der Bodensee- Airport allerdings noch immer: Investitionen in Terminalbau, Start- und Landebahnen, Anflug- und Landesystem, Piste, Flugzeughallen sowie eigene Feuerwache und Räumfahrzeuge liegen zwar teilweise schon zehn Jahre zurück, belasten die Bilanz aber noch einige Jahre.
„Unser Ziel ist es, bis Ende 2014 in schwarzen Zahlen zu sein. Wir wollen uns dauerhaft selbst tragen“, sagt Wulf. Erreicht werden soll das vor allem mit einem Plus an Passagieren und einem Ausbau der Flugverbindungen. Zu schaffen machen dem Bodensee- Airport aber nicht nur die generellen Probleme der Branche wie Passagierrückgang, Euro- Krise und Luftverkehrsabgabe. Neben den Investitionen der vergangenen Jahre hat der Flughafen schwer mit der starken Konkurrenz zu kämpfen.
„Zürich, Stuttgart und München ziehen uns Passagiere weg. Auch Memmingen kostet uns Wachstum“, sagt Wulf. Doch einen Großteil seiner Kunden schöpft der Flughafen aus der starken Wirtschaftsregion: „Bei uns gehen mehr Geschäftsreisende ein und aus als bei anderen Regionalflughäfen“, sagt Wulf.
Etwa 60 Prozent des Angebots sind Linienflüge, nur 40 Prozent sind rein touristische Verbindungen. Mit 35 Fluggesellschaften bedient der Bodensee-Airport regelmäßig mehr als 40 Destinationen. Wachstum in größeren Dimensionen erhofft sich Wulf unter anderem mit einer neuen Verbindung von Turkish Airlines nach Istanbul. Wulfs Credo: „Wir setzen auf Qualität. Keine Billigflüge, kein Ryanair.“
Von Tanja Schuhbauer