Social Media: Zwei Stunden lang als Terrorist verdächtigt

„Tut mir leid, dass Du als Terrorist verdächtigt worden bist“, schreibt schließlich jemand: Ein offenbar in Äthiopien lebender junger Mann war zwei Stunden lang im Internet der erschossene mutmaßliche Attentäter von Boston – und kaum jemand wunderte sich, wie ein Farbiger zum Fahndungsfoto passt.

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Der Polizeifunk meldet am Freitagmorgen deutscher Zeit zwei Namen. Sie waren noch nicht richtig ausgesprochen, da fanden sie sich auch schon im Kurznachrichtendienst Twitter – verbreitet unter anderem von einem Account von „Anonymous“. Umgehend finden Nutzer ein Twitter-Konto mit dem Namen und einem Foto.

Medien zeigen das Bild. Ein Facebook- Konto mit dem Namen hat das gleiche Bild – und gehört einem jungen Mann, der offenbar in Äthiopien lebt. Ähnlichkeit mit den gesuchten Verdächtigen hat er überhaupt nicht – aber darüber stolpern nur die wenigsten. Accounts in aller Welt stürzen sich auf den Twitter-Account – und was dort zu lesen ist.

Während Nutzer an den Twitter-Account schreiben, er soll in der Hölle schmoren, wundern sich andere schließlich – und fragen sich, was es für den jungen Mann bedeutet, wenn er nichts damit zu tun hat. Der junge Afrikaner beantwortet diese Frage am Freitag nicht, kaum jemand würde die Antwort wohl auch noch lesen. Netz und Medien halten sich mit ihm nicht länger auf. Es gibt ja jetzt andere Namen.

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