Rastatt

Nationalspieler sollenihre Meinung sagen

Joachim Löw
Joachim Löw Foto: dpa

Auch das ist moderner Fußball: Bundestrainer Joachim Löw hat die politische Situation in der Ukraine angemahnt und seinen Spielern Unterstützung bei Kritik am Kogastgeber der Fußball-EM zugesagt. „Ich bin der tiefsten Überzeugung, dass Menschenrechte eines unserer höchsten Güter sind“, sagte Löw bei der Kaderpräsentation in Rastatt.

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Der 52-Jährige hält einen sportlichen Boykott der Europameisterschaft aber „nicht für sinnvoll“. Da das Turnier im Fokus der Weltöffentlichkeit steht, ist dies nach Ansicht des Bundestrainers jedoch eine gute Möglichkeit, dass „Dinge diskutiert werden“. „Wir werden nicht als die Weltpolizei zur EM in die Ukraine reisen. Wir wissen, dass wir vorrangig den sportlichen Erfolg anstreben“, sagte Löw.

Seine Spieler dürfen selbstverständlich ihre Meinung äußern, so wie es Philipp Lahm zuvor getan hatte, betonte der Bundestrainer. DFB-Kapitän Lahm hatte erklärt, dass er seine Ansichten zu demokratischen Grundrechten in der derzeitigen politischen Lage in der Ukraine nicht wiederfindet. Öffentliche Aussagen zu aktuellen politischen Themen der Nationalspieler sind in dieser Form neu. Auch Bayern-Stürmer Mario Gomez hatte sich über die Lage im Kogastgeberland geäußert.

Vier Wochen vor EM-Beginn gibt es massive internationale Kritik an der Ukraine. Diese bezieht sich hauptsächlich auf den Umgang mit der inhaftierten Oppositionspolitikerin und früheren Ministerpräsidentin Julia Timoschenko.