Einwurf von Alessandro Fogolin: In allerbester Gesellschaft

Natürlich hat die Sportredaktion kurz über den 19. Bundesliga-Spieltag diskutiert. Über den überragenden Arjen Robben. Und die unterirdischen Bremer. Dass nicht wirklich etwas passiert ist.

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Und dass (fast) noch alles passieren kann in dieser verrückten Saison. Wie jeden Sonntag also. Und doch war diesmal alles anders.

Michael Stahl hat uns ins Grübeln gebracht. Ein Koblenzer Drittliga-Fußwerker macht als Tor-des-Jahres-Schütze deutschlandweit Schlagzeilen – und ist Auslöser einer spannenden Frage: Was war denn nun das Tor, das einem ewig in Erinnerung bleiben wird als der absolute Moment?

Ein Kollege, natürlich Gladbach-Fan, geht gedanklich weit zurück – bis 1973, als Günter Netzer sich selbst einwechselte bei Trainer Hennes Weisweiler mit den Worten: „Ich spiel dann jetzt.“ Und die Borussia mit seiner zweiten Ballberührung zum Pokalsieg schoss gegen Köln.

Zum Tor des Jahres wurde dieser Treffer nie gekürt – ein skandalöser Akt der Ungerechtigkeit. Ein anderer Kollege denkt an Grafite 2009; an jenen Slalomlauf durch die Münchner Abwehr, über den Bayern-Hasser noch lachen werden, wenn in Wolfsburg längst kein Fußball mehr gespielt wird. Der Dritte denkt schon eher klassisch – und kommt sofort auf Klaus Fischer und dessen Fallrückzieher im November 1977 gegen die Schweiz.

Wie auch immer man den 61-Meter-Hammer von Michael Stahl nun bewerten mag – der Koblenzer befindet sich auf jeden Fall in allerbester Gesellschaft.