Einwurf: Christian Kunst über die sinkende Zahl der Organspenden

Aufklärung kann Leben retten. Neulich wurde es bei unserem Familienfest nachdenklich: Zwei meiner Verwandten erzählten uns, dass sie beim Arzt waren und eine Patientenverfügung aufgesetzt haben. Nein, sie wollten nicht, dass man sie an Maschinen anschließt, wenn sie einmal schwer krank in der Klinik liegen sollten.

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Später habe ich sie gefragt, ob sie in ihre Verfügung auch das Thema Organspende aufgenommen haben. Fragend blickten sie mich an. Noch so ein schweres Thema war ihnen wohl zu viel in diesem Moment. Da habe ich ihnen erklärt, dass das wichtig sein kann, dass sie den Arzt und ihre Angehörigen vielleicht in schwere Entscheidungsnöte bringen können. Sie haben den Gedanken mitgenommen und versprochen, sich auch damit zu beschäftigen. Ich weiß nicht, ob sie ihre Patientenverfügung noch einmal geändert haben – ich will es auch gar nicht wissen, weil dies ihre Entscheidung ist. Doch mir ist bewusst geworden, dass viele Menschen beim Thema Organspende verunsichert sind. Sie brauchen Informationen. Nur dann können sie sich entscheiden: für oder gegen eine Organspende. Das sollten sich alle Kassen einmal durch den Kopf gehen lassen, die jetzt zögern, ihre Versicherten bald zu informieren.

Von unserem Redakteur Christian Kunst