Mainz

Das Wollschwein Käthe hat Frühlingsgefühle

So ein Wollschwein lässt es denn auch mal gemütlich angehen, freut sich aber mit den anderen Tierparkbewohnern über den nahenden Frühling.
So ein Wollschwein lässt es denn auch mal gemütlich angehen, freut sich aber mit den anderen Tierparkbewohnern über den nahenden Frühling. Foto: Harry Braun

Schon kurz nach dem meteorologischen Frühlingsanfang zeigt sich die Sonne und die Temperaturen verbannen Mütze und Schal in den Schrank. Das spüren nicht nur die Mainzer Zweibeiner, sondern auch die Tiere im Gonsenheimer Wildpark.

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Mainz – Schon kurz nach dem meteorologischen Frühlingsanfang zeigt sich die Sonne und die Temperaturen verbannen Mütze und Schal in den Schrank. Das spüren nicht nur die Mainzer Zweibeiner, sondern auch die Tiere im Gonsenheimer Wildpark.

„Rudi und Käthe freuen sich besonders, dass der Boden endlich aufgetaut ist und sie wieder darin wühlen können“, erklärt der leitende Tierpfleger Benedikt Körner. Wie zum Beweis kommt eines der blond gelockten Wollschweine freudig grunzend angelaufen – auf den ersten Blick ganz schön Furcht einflößend. Denn so ein Schwein aus der Nähe kann ganz schön groß sein. „Die sind harmlos, einfach dran vorbeigehen“, rät Körner amüsiert. Und tatsächlich, das Tier zeigt nur seine erdige Schnauze. Noch mal Glück gehabt.

So ganz geheuer ist diesen Waldziegen der MRZ-Fotograf zwar nicht, aber die Neugierde überwiegt. 
Fotos: Harry Braun
So ganz geheuer ist diesen Waldziegen der MRZ-Fotograf zwar nicht, aber die Neugierde überwiegt. Fotos: Harry Braun
Foto: Harry Braun

Auch im Nachbargehege sind die Bewohner schon ganz aufgeregt: Fünf der sechs Thüringer Waldziegen erwarten Nachwuchs. Der Bock Othello hat ganze Arbeit geleistet. Und lange kann es nicht mehr dauern. Die Milch ist bereits eingeschossen: „Die Euter sind schon ganz prall gefüllt“, sagt Körner. Die Thüringer Waldziegen, die auf der Roten Liste gefährdeter einheimischer Nutztierrassen stehen, sind mittlerweile drei Jahre alt und werden zum ersten Mal Eltern. In der Regel bringen sie ein Jungtier zur Welt, Zwillingsgeburten sind unter den Ziegen jedoch auch keine Seltenheit. Schwieriger wird es erst bei Drillingen, da die Ziegendamen nur zwei Zitzen haben. Dann wird es eng. Laut Körner wäre das aber auch kein Problem, er würde die Tiere durch Zufüttern unterstützen. Zu den trächtigen Ziegen gehört übrigens auch Helga, die Patenziege von OB-Kandidat Günter Beck (Grüne). Ob sie mit dickem Bauch ihren berühmten Patenonkel im Wahlkampf unterstützen kann, bleibt daher fraglich.

Wenn es dann endlich soweit ist, muss Körner nicht als Hebamme einspringen: „Das schaffen die Tiere normalerweise ganz gut alleine“, so der Tierpfleger. Sorge bereitet den Mitarbeitern nur die Gefahr, dass bei einer Geburt Komplikationen auftreten. Deshalb schauen sie zurzeit vermehrt nach dem Rechten, um im Notfall den Tierarzt rufen zu können.

Die Besucher tummeln sich derweil vor allem vor dem Mini-Zoo, denn Meerschweinchen und Kaninchen waren schneller. Sie haben ihren Nachwuchs schon bekommen. Bei den anderen Tieren, wie zum Beispiel den Mufflons, lässt der Storch wohl noch eine Weile auf sich warten.

Für die Angestellten im Wildpark steht derzeit der alljährliche Frühjahrsputz auf dem Plan. Schon von Weitem ist ein lautes Geräusch zu hören. Enten und Gänse wundern sich, was da in ihrem Gehege vor sich geht. Mit Gummistiefeln und Hochdruckreiniger ausgestattet, geht es dem Schmutz im Ententeich an den Kragen. Nachdem der Teich nach der Kälteperiode wieder aufgetaut ist, konnte Körner nämlich das Wasser ablassen. „Neben solchen klassischen Aufgaben müssen auch Ecken auf Vordermann gebracht werden, an die man im Winter nicht dran kommt“, sagt der Tierpfleger. „Dementsprechend sehe ich auch aus“, fügt er lachend hinzu und zeigt auf seine schmutzige Arbeitshose.

Sein Adoptivkind Bambi, ein weibliches Damwild, das Körner im vergangenen Jahr mit der Flasche aufgezogen hat, scheint sich daran allerdings nicht zu stören. Es lebt mittlerweile zusammen mit seinen Artgenossen im Gehege, freut sich aber immer, wenn sein Ziehvater vorbeikommt. Stefanie Krugsberger und Sarah Zubrod

Tipp: Wer Bambi, Helga oder Rudi mal besuchen möchte, kann dies rund um die Uhr tun. Die Meerschweinchen-Babys im Mini-Zoo sind täglich von 10-16 Uhr zu bewundern.