++ 00:37 «Let's Dance»: Influencerin Ann-Kathrin Bendixen ist raus
Plus
Rheinland-Pfalz

Diätenerhöhungen: „Nur das Saarland bezahlt Abgeordnete schlechter“

Die Fraktionen von SPD, FDP, Grünen und CDU werden am Donnerstag für die Erhöhung ihrer eigenen Diäten stimmen. Die AfD lehnt das ab. Ihre Abgeordneten wollen das Geld spenden. Heribert Friedmann überweist beispielsweise rund 400 Euro pro Monat ins Partnerland Ruanda.  Foto: dpa
Die Fraktionen von SPD, FDP, Grünen und CDU werden am Donnerstag für die Erhöhung ihrer eigenen Diäten stimmen. Die AfD lehnt das ab. Ihre Abgeordneten wollen das Geld spenden. Heribert Friedmann überweist beispielsweise rund 400 Euro pro Monat ins Partnerland Ruanda. Foto: dpa

Die Diäten der 101 rheinland-pfälzischen Landtagsabgeordneten werden planmäßig erhöht: Vier von fünf Fraktionen im Landtag haben sich dafür ausgesprochen. Zum 1. Januar 2019 sollen die Diäten um 2,1 Prozent auf 6735,85 Euro steigen, 2020 um weitere 2,4 Prozent auf dann 6992,57 Euro.

Lesezeit: 1 Minute
Gegen die Anpassung wandte sich lediglich die AfD-Fraktion – die „großzügige Anhebung“ sei „zu gefährlich, was Glaubwürdigkeit und Ansehen der Politik und der Demokratie betrifft“, sagte der parlamentarische Geschäftsführer Jan Bollinger, der von „stagnierenden Löhnen“ sprach. Allerdings: Seit der Änderung des Abgeordnetengesetzes 2017 wird die sogenannte Abgeordnetenentschädigung zum 1. Januar ...
Möchten Sie diesen Artikel lesen?
Wählen Sie hier Ihren Zugang
  • 4 Wochen für nur 99 Cent testen
  • ab dem zweiten Monat 9,99 €
  • Zugriff auf alle Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
E-Paper und
  • 4 Wochen gratis testen
  • ab dem zweiten Monat 37,- €
  • Zugriff auf das E-Paper
  • Zugriff auf tausende Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
Bereits Abonnent?

Fragen? Wir helfen gerne weiter:
Telefonisch unter 0261/9836-2000 oder per E-Mail an: aboservice@rhein-zeitung.net

Oder finden Sie hier das passende Abo.

Anzeige

Kommentar: Wer gute Abgeordnete haben möchte, muss sie auch gut bezahlen

Die Diäten der rheinland-pfälzischen Abgeordneten steigen bis zum Jahr 2020 auf knapp 7000 Euro. Diese Steigerung ist gerechtfertigt. Darüber darf keine Neiddebatte hinwegtäuschen.

Carsten Zillmann über die Diätenerhöhung

Bis 1906 waren Diäten für Abgeordnete in Deutschland verboten. Die Folge: Das Parlament war ein Eliteklub, schon qua Zusammensetzung entkoppelt von der Realität. Ein Zerrspiegel der Gesellschaft. Eine ordentliche Bezahlung soll es für alle Berufsgruppen möglich machen, ein Mandat anzustreben. Bei Geringverdienern erschließt sich der Zusammenhang direkt, doch letztlich sind auch besser gestellte Menschen betroffen.

Gerade in Rheinland-Pfalz, wo ständig über den ländlichen Raum geredet wird, ist das wichtig. Eine der größten Selbstständigengruppen im Land sind Landwirte. Einige von ihnen sizen tagsüber im Plenum oder Ausschüssen und rasen nachts auf den Hof, um Ferkel zur Welt zu bringen. Sie nehmen dafür sogar Umsatzeinbußen in Kauf. Die sollten zumindest abgefedert werden.

Zwei weitere Kritikpunkte lassen sich leicht entkräften. Erstens: Es ist immer wieder vom „Selbstbedienungsladen“ die Rede. Das ist durchschaubarer Quatsch. Ja, die Abgeordneten beschließen die Erhöhung selbst. Das ist Teil des Budgetrechts. Sie orientieren sich dabei aber an der Bruttolohnsteigerung. Die ermittelt mit dem Statistischen Landesamt eine unabhängige Behörde. Zweitens: Absolut betrachtet kassiert ein Abgeordneter in etwa das Salär eines Verbandsgemeindebürgermeisters. Wer sein Mandat ernst nimmt, arbeitet allerdings oft mehr als 60 Stunden pro Woche. Und letztlich ist es bei Landtagsabgeordneten wie bei Fachkräften: Wer gute haben möchte, muss sie auch gut bezahlen.