Koblenz

Demokratie und europäische Ideen wurden damals leidenschaftlich diskutiert

Das Foto zeigt (von links) Prof. Dr. Helga Arend (Vorsitzende des Vereins LESEN & BUCH) und die Vorlesenden Dr. Peter Lüke, Traute van Aswegen, Marie- Theres Schwaab und Hein Mecker.
Das Foto zeigt (von links) Prof. Dr. Helga Arend (Vorsitzende des Vereins LESEN & BUCH) und die Vorlesenden Dr. Peter Lüke, Traute van Aswegen, Marie- Theres Schwaab und Hein Mecker. Foto: LESEN & BUCH

Der Förderverein der Stadtbibliothek „LESEN & BUCH“ gab eine Veranstaltung zum „Bund rheinischer Dichter“, der vor dem Zweiten Weltkrieg bestand.

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„Europas Jordan ist der Rhein“- der Bund rheinischer Dichter zwischen Europaidee und Volkstumsdenken. „Seid wachsam“ rief Fritz von Unruh bereits 1922 im Nibelungensaal zu Mannheimseinen Zuhörern zu, „die Riesen in Potsdam schlafen nicht!“ Trotz der brütenden Hitze war die Veranstaltung des Fördervereins der Stadtbibliothek „LESEN & BUCH“, die im Rahmen der Demokratiewochen Koblenz stattfand, gut besucht.

Für viele Zuhörer war es neu, dass sich auf dem „Rittersturz“, einem Tagungshotel am Stadtrand von Koblenz bereits 1926 und 1927 die Schriftsteller der Region trafen, um den „Bund rheinischer Dichter“ zu gründen. Leidenschaftlich wurde über Demokratie und sogar europäische Ideen diskutiert, just an jenem Ort, an dem vom 8. bis 10. Juli 1948 entscheidende Beratungen zur Verfassung des Grundgesetzes stattfanden.

Dichter wie Carl Zuckmayer, Fritz von Unruh, Clara Viebig, Jakob Kneip und Alfons Paquet zum Beispiel gehörten diesem Dichterbund an und noch einige mehr, nach denen später Straßen in Koblenz benannt wurden. Der Dichterbund zerfiel schließlich, weil man sich nicht einigen konnte, wie auf die zunehmende Bedrohung der Geistesfreiheit zu reagieren sei.

Die Zuhörer verfolgten interessiert die spannend aufbereitete Lesung, der sich eine lebhafte Diskussion anschloss.