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Sturzfluten kamen in der Geschichte häufiger vor

Zuletzt am 29. Juni 2021 waren Braubacher Straßen nach einem Starkregen überflutet. Das Bild zeigt die Unteralleestraße.  Foto: Archiv HWNG/Jürgen Metz
Zuletzt am 29. Juni 2021 waren Braubacher Straßen nach einem Starkregen überflutet. Das Bild zeigt die Unteralleestraße. Foto: Archiv HWNG/Jürgen Metz

In der Braubacher Chronik wird von mehreren Flutereignissen berichtet. So richtete ein Wolkenbruch am 9. Mai 1875 auf den Höhen bei Dachsenhausen, Kehlbach, Ober- und Niederbachheim größere Schäden an. Die Wassermassen schossen das Tal hinunter in Richtung von Braubach, wo es nur wenig geregnet hatte. „Mit Brausen und Krachen wälzte sich das Wasser durch die Straßen und nahm alles mit, Baumstämme und Wagen trieben gegen die Häuser. In der Unteralleestraße, Karlstraße und Untermarktstraße stand das Wasser bis zu drei Meter hoch“, heißt es in der Chronik. Ein Kind ertrank, etliches an Vieh kam in den Stallungen um. Viele Häuser und auch die Kirche waren stark verwüstet. Die Aufräumarbeiten dauerten lange; daran beteiligt waren auch Pioniere aus Koblenz. Die Stadt Braubach wurde am 24. von drei Wolkenbrüchen heimgesucht, die in zweistündigen Abständen Wasserfluten von bis zu zwei Metern durch die Straßen und Gassen jagten. Am 29. Juni 2021 geschah jenes Szenario im Kleinen, das die Hochwassernotgemeinschaft in größerem Ausmaß für die Zukunft befürchtet: Schwere Regenfälle hatten Wassermassen aus den Tälern in die Stadt schießen lassen. Die Brühe überflutete von der Emser und der Dachsenhäuser Straße kommend auch die Brunnenstraße, die Oberallee- und die Unteralleestraße bis hinein in den Stadtkern. Der teils verrohrte Mühlbach konnte die Flut allein nicht aufnehmen.

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Entlang des Rheins mit seinen teils engen und steilen Seitentälern sind weitere Fluten in der Geschichte bekannt. Bei einer Unwetterkatastrophe 1748 starben in der Stadt Kaub zwei Frauen durch die zu Tal schießenden Wassermassen des Holzbaches. Mehrere Häuser wurden damals schwer beschädigt. Trotz des Versuchs einer Bachregulierung kam es hier ...