Redaktionsleiter Markus Müller kommentiert: Dem Denkzettel muss Lernen folgen
Die beiden Westerwälder Bundestagsabgeordnete haben in den vergangen vier Jahren offenbar in Berlin gute Arbeit für die Region geleistet. Zwar mussten Verluste hinnehmen, aber das entspricht in etwa den Verlusten, die ihre Parteien bundesweit hinnehmen mussten. So weit, so gut. Zu denken geben muss einem das auch regional gute Abschneiden der Alternative für Deutschland. Fast durchweg zweistellige Prozentzahlen, mehr als 20 Prozent in einigen Wäller Gemeinden, in fast allen Verbandsgemeinden zweistellige Ergebnisse und in sechs der zehn VGs drittstärkste Kraft – und das alles ohne einen den Wahlkampf prägenden Direktkandidaten. Wo würden die Ergebnisse der Direktkandidaten – auch bei den kleineren Parteien – liegen, wenn es einen AfD-Bewerber gegeben hätte? Klar, das ist alles Spekulation, und das große Theater spielt noch in Berlin. Aber die Stunde der Wahrheit wird spätestens mit den Kommunalwahlen 2019 kommen. Hier könnte die AfD mit Macht in Räte und Kreistag vordringen. Hier müssen gerade die großen Parteien aus dem Denkzettel lernen, den die Wähler ihnen gegeben haben.
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