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Cochem

Was passiert, wenn der Zeugenstuhl leer bleibt? Cochemer Richter antworten

Von Philipp Wirtz
Amtsgericht Cochem, Sitzungssaal 100. Tisch und Stuhl im Vordergrund sind dem Zeugen vorbehalten, der hier im direkten Augenkontakt mit dem Gericht vor allem eines tun soll: die Wahrheit sagen. 
Amtsgericht Cochem, Sitzungssaal 100. Tisch und Stuhl im Vordergrund sind dem Zeugen vorbehalten, der hier im direkten Augenkontakt mit dem Gericht vor allem eines tun soll: die Wahrheit sagen.  Foto: Archiv Kevin Rühle

Ist es mangelnder Respekt vor dem Gericht oder einfach nur Nachlässigkeit? Oder ist es mehr noch ein gesellschaftliches Phänomen, die Dinge einfach nicht mehr so ernst zu nehmen? Die Bereitschaft, gerichtliche Termine wahrzunehmen, hat im Verlauf der vergangenen Jahre deutlich nachgelassen. Obschon sie mit ihrer Aussage eine gesetzliche Pflicht erfüllen, bleiben insbesondere Zeugen, die in strafrechtlichen Verfahren aussagen sollen, der Hauptverhandlung immer häufiger fern. Als Richter am Cochemer Amtsgericht haben Gerald Michel und Sven Kaboth sowie Doris Linden (Direktorin des Amtsgerichts) inzwischen beinahe täglich mit dieser Problematik zu kämpfen. Im Gespräch mit der RZ beantworten sie die drängendsten Fragen zu diesem Thema.

Lesezeit: 3 Minuten
1 Was passiert eigentlich, wenn der Angeklagte nicht zur Verhandlung erscheint? Eine Verspätung des Angeklagten führt zunächst zu Verzögerungen, die auch Auswirkungen auf Anschlusstermine haben können. Erscheint der Angeklagte überhaupt nicht zu dem entsprechenden Termin, darf die Hauptverhandlung in der Regel nicht stattfinden. Von diesem Grundsatz gibt es einige Ausnahmen, ...