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Limburg/London

Von Limburg an die königliche Oper in London

Das Dirigentenpult am Royal Opera House ist der Arbeitsplatz von Thomas Jung aus Limburg.  Foto: Bistum Limburg
Das Dirigentenpult am Royal Opera House ist der Arbeitsplatz von Thomas Jung aus Limburg. Foto: Bistum Limburg

Es ist Weihnachten, das Wohnzimmer festlich geschmückt. Ein Mädchen drückt ihr neues Spielzeug an sich: einen Nussknacker. Dann ertönt Musik und ein Balletttänzer springt grazil in die Luft ... Thomas Jung beobachtet diese Szene aus Peter Tschaikowskis „Der Nussknacker“ in einem roten Samtsessel im Londoner Royal Opera House. Er sitzt in der ersten Reihe, vor ihm ein Pult mit Noten, die er während der Ballettproben aufmerksam verfolgt.

Lesezeit: 3 Minuten
Seit September ist der 34-Jährige Dirigent für das Royal Ballet am Royal Opera House in London, gleichzeitig arbeitet er für die Schwesterkompanie in Birmingham. Jung stammt aus Limburg und ist während seines Musikstudiums in Köln und Cambridge von der Stiftung DEY des Bistums Limburg unterstützt worden. „Als Student bin ich ...
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Die Stiftung DEY

Während seines Studiums ist Thomas Jung von der Begabtenförderung des Bistums Limburg, der Stiftung DEY, gefördert worden. Ansprechpartner und Geschäftsführer der Stiftung ist Martin W. Ramb.

Die Bewerbungsfrist für eine Aufnahme von Stipendiaten für das Jahr 2019 endet am 31. Januar. Ramb erklärt: Die Stiftung versteht sich als Türöffner. Zum einen fördert sie Stipendiaten – das sind momentan um die 40 – mit einer monatlichen finanziellen Zuwendung sowie ideell. Es können aber auch einzelne Projekte wie zum Beispiel ein Konzert, Musikunterricht, ein Chinesisch-Kurs oder ein Freiwilligendienst nach dem Abitur finanziell unterstützt werden. Die Stiftung fördert einkommens- und vermögensunabhängig. Ein Bewerber darf nicht älter sein als 35.“

Vom Schlagzeuger zum Dirigenten

Warum Thomas Jung Dirigent geworden ist? Einen einzigen Schlüsselmoment gab es für ihn nicht, aber trotzdem ein besonderes Erlebnis, erzählt er. „Als kleines Kind war ich einmal mit meinen Eltern bei einem Konzert, und ich weiß noch genau, dass ich vom Stab des Dirigenten fasziniert war. Meine Eltern erzählen immer, wie ich anschließend zu Hause mit einem Gesangbuch und einem chinesischen Essstäbchen in der Hand den Dirigenten nachgespielt habe.“ Aber einen Plan, Dirigent zu werden, habe es für ihn nicht gegeben.

„Musik hat mich schon immer fasziniert“, sagt er. Im Alter von sechs Jahren fing er an, Schlagzeug zu spielen. „Das ist mein Instrument. Ich wollte aber nie in kleineren Bands spielen, sondern immer im Orchester. Und dort hat mich von Anfang an fasziniert, was ein Dirigent macht.“ Dabei wurde er an der Kreismusikschule Limburg von Musiklehrer Günter Dedy-Stibani unterstützt, der dort das Orchester geleitet „und mir von Anfang an die Möglichkeit gegeben hat, mich als Dirigent auszuprobieren. Dafür bin ich ihm sehr dankbar.“ Später habe er in vielen Jugendorchestern gespielt und immer wieder die Dirigenten angesprochen und gefragt, ob er bei ihnen Unterricht bekommen könne.Während seines Studiums ist Jung von der Stiftung DEY des Bistums Limburg und der Studienstiftung gefördert worden. „Die Aufnahme in der Stiftung DEY hat für viel Entspannung gesorgt. Damit meine ich nicht nur die finanzielle Unterstützung. Auch der Aspekt der Beratung ist wichtig. Ich selbst bin von Krisen während meines Studiums zum Glück weitgehend verschont geblieben, aber bei einigen Mit-Stipendiaten war das anders. Die Betreuer in der Stiftung helfen dir, wenn du Probleme hast.“
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