Die Geschichte der Gebäude
Idyllisch liegen die Diezer Obdachlosenunterkünfte an einem sonst unbebauten grünen Hang mit Blick auf die Lahn. Drum herum stehen schicke Einfamilienhäuser. Am Ende der Straße Zum Mühlchen folgt das beliebte Restaurant Das neue Mühlchen.
Einige Leute mögen die einfach gestalteten Unterkünfte wohl fast schon als Schandfleck bezeichnen. In den 60er-Jahren ließ die Stadt Diez die drei baugleichen Häuser errichten – damals schon im Hinblick auf die Unterbringung von Obdachlosen. Im Schläfer wurden drei weitere baugleiche Häuser errichtet, dort jedoch für andere Zwecke. In den 70er-Jahren dann übernahm die Verbandsgemeinde die Gebäude. Eines der Häuser ist normal vermietet. Für den Zustand der Gebäude ist die Bauverwaltung der Verbandsgemeinde zuständig, sagt Ulrich Sitzmann, der Leiter des Ordnungsamts. „Bald werden die Häuser saniert“, sagt er. „Aber das alles geschieht im laufenden Betrieb.“ Die Obdachlosen müssen in dieser Zeit also nicht anderweitig untergebracht werden. Das Ordnungsamt kümmert sich darum, dass das Umfeld in Ordnung ist, die Grundstücke also „einigermaßen manierlich aussehen“, sagt Sitzmann. Bevor es die beiden Häuser gab, wurden die Obdachlosen der Verbandsgemeinde Diez laut Ulrich Sitzmann in Baracken untergebracht, in der Emser Straße oder auch in der Oraniensteiner Straße. srö