Rock am Ring ist aufgebaut: Abtanzen und feiern
Das Herz der gigantischen Logistik, die hinter dem Festival steckt, sitzt im Start- und Zielhaus neben der Centerstage (Hauptbühne). Es heißt Klaus Kunzendorf. Dessen Arbeitsplatz sieht eigentlich gewöhnlich aus: Mann, Maus, Laptop, Drucker, Tisch und Stuhl. Dennoch ist sein Auftrag außergewöhnlich: Kunzendorf ist Produktionsleiter des Festivals für die Marek Lieberberg Konzertagentur. Gemeinsam mit seinen Teams sorgt er dafür, dass vom Aufbaubeginn bis zum letzten Ton alles reibungslos über die Bühne geht. Als „alter Hase“ im Geschäft kennt er das Festival, das in diesem Jahr zum 26. Mal am Ring stattfindet, von der ersten Stunde an. So gibt es auch kaum etwas, das ihn aus der Ruhe bringen kann: „Wir kennen die Gegebenheiten gut und können die meisten Faktoren kontrollieren: den Verkehr, die Besucherströme und den Programmablauf. Das einzige, was wir nicht kontrollieren können, ist das Wetter.“ Und das kann in der Eifel für unangenehme Überraschungen sorgen. Doch die Vorhersage für das Wochenende verheißt gute Partybedingungen: mit 15 Grad nicht zu heiß und kein Dauerregen.
Rock am Ring 2012 wird aufgebaut. Für drei große Bühnen werden am Nürburgring 250 Tonnen Stahl bewegt und zehn Kilometer Kabel verlegt.
Andreas Jöckel
Klaus Kunzendorf (links) gibt Anweisungen: Als Produktionsleiter ist er für den Aufbau und den reibungslosen Verlauf des Festivals an der Centerstage verantwortlich.
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Die Centerstage ist die größte Bühne. Auf der Spielfläche von 19 mal 18 Metern treten von Freitag bis Sonntag Weltstars wie Linkin Park, Metallica und Die Toten Hosen auf. Das Bauwerk ist 60 Meter breit und 18 Meter hoch.
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Vier Tage dauert der Aufbau, an dem alleine 100 Gerüstbauer beteiligt sind.
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Ton- und Licht haben für alle drei Bühnen jeweils eine Gesamtleistung von 500.000 Watt.
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Das Gewicht des gesamten Materials für die Centerstage inklusive Nebenbauten wiegt mehr als 300 Tonnen.
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Wenn zehntausende vor der Centerstage stehen, wird der Abstand zur Bühne recht groß. Vier Delaylines sorgen dafür, dass der Sound trotzdem überall ankommt.
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Wenn alles fertig verschraubt ist und das Festival am Freitag beginnt, sorgt eine 50-köpfige Licht- und Toncrew sowie eine 60-köpfiges Produktionsteam für den reibungslosen Ablauf der Bühnenshows.
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Nicht viel kleiner als ihr großer Bruder ist die Alternastage mit 19 mal 18 Metern Spielfläche.
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An der Alternastage gibt es sehr unterschiedliche Programme an allen drei Abenden: von hartem Gitarrensound über rockigen Pop bis hin zu elektronischen Sounds.
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Unweit der „Fressmeile“ mit vielen Essen- und Getränkeständen steht die Clubstage. Zu früheren Tageszeiten bekommen hier viele Newcomer eine Chance. Doch je später die Nacht, desto hochkarätiger sind auch hier die Künstler und Bands.
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Ein Schild weist darauf hin, dass dieser Hirsch, der für ein hochprozentiges Kaltgetränk wirbt, nicht mehr bestiegen werden sollte.
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Neue Attraktion in schwindelerregender Höhe: Ein Smartphone-Hersteller lädt auf den „Lumia Tower“ ein.
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Damit auch die hinteren Zehntausend an der Centerstage noch etwas vom Bühnengeschehen sehen können, werden vier Videowände aufgebaut...
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... Zehn Kameraleute von sechs und vier Kameraregisseure sorgen für das richtige Bild. Sechs Kamerapodeste werden aufgebaut. Außerdem kommen Kamerakrans zum Einsatz.
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Über diese Treppen schreiten ab Freitag dann nur noch Mitarbeiter...
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...oder Stars auf die Centerstage.
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Eine Crew aus dutzenden Helfern sorgt für möglichst kurze Umbaupausen zwischen den Auftritten.
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Auch die Liste der Transportmittel ist lang: Das Material bringen 20 Bühnen-Sattelschlepper, 50 Truckzäune, 18 Trucks für Licht, Ton und Video und 60 Bandtrucks.100 Busse (sogenannte Nightliner) bringen die Bands und Künstler zu den Zwillings-Festivals Rock am Ring und Rock im Park (Nürnberg). Sechs Golfcars und 40 Roller stehen für Blitzeinsätze auf dem Gelände bereit.
Andreas Jöckel
Wenn die Menschenmenge vor der Centerstage auf mehrere zehntausend Köpfe anwächst, wird der Abstand zum Geschehen auf der Bühne recht groß. Damit auch die hinteren Zehntausend über mehrere hundert Meter noch etwas mitbekommen, ist ausgeklügelte Licht- und Tontechnik gefragt. Vier Videowände, zwei Paare mit einer Fläche von je 46 und 60 Quadratmetern, sind aufgebaut. Mehrere Kameraleute und -regisseure sorgen für das richtige Bild. Vier Delaylines (hintereinander geschaltete Boxen-Reihen) sollen dafür sorgen, dass der bis zu 500 000 Watt starke Sound gleichmäßig bis in die hinteren Reihen verteilt wird.
Die meisten Fans dürften schon am Donnerstag angereist sein und die erste Nacht bei Regen auf einem der Campingplätze rund um den Nürburgring verbracht haben. Insgesamt stehen rund 100 Hektar Zeltfläche zur Verfügung. Am Nachmittag pilgern sie zu Fuß oder mit Shuttlebussen zur Rennstrecke.
Wenn das Festival beginnt, sorgt eine 50-köpfige Licht- und Toncrew sowie eine 60-köpfiges Produktionsteam für den reibungslosen Ablauf der Bühnenshows. 100 Busse (sogenannte Nightliner) bringen Künstler und Crews zu den Zwillings-Festivals Rock am Ring und Rock im Park (Nürnberg).
Von unserem Redakteur Andreas Jöckel