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Berlin

Romy Schneider: Ergreifendes Porträt in Schwarz-Weiß

Von Wolfgang M. Schmitt
Ergreifendes Porträt in Schwarz-Weiß Foto: dpa

„Ich bin eine unglückliche Frau von 42 Jahren, und ich heiße Romy Schneider.“ Das sagte die – außer im sissifizierten Österreich und Deutschland – in Europa gefeierte Schauspielerin 1981 dem „Stern“-Journalisten Michael Jürgs, der sie für drei Tage gemeinsam mit dem Fotografen Robert Lebeck in einem Kurhotel in Quiberon besuchte, um ein großes Interview mit ihr zu führen. Dabei entstanden die legendären, erschütternd ehrlichen Schwarz-Weiß-Fotos, die entscheidend zum Mythos „Romy“ beigetragen haben. Es ist eigentlich eine Wahnsinnstat, wenn ein Film versucht, diese Tage zu verfilmen, denn da sind nicht nur Lebecks wundervolle Bilder, an denen sich ein Film messen lassen muss, da ist auch die unvergleichliche Romy Schneider. Wer sollte, oder wenn wir schon vom Mythos reden, wer dürfte sie spielen? Ein Film wie „3 Tage in Quiberon“ wäre eigentlich zum Scheitern verurteilt, hätte er nicht eine so talentierte Regisseurin wie Emily Atef und hätte er Marie Bäumer nicht.

Lesezeit: 3 Minuten
In einem den Fotos entlehnten Schwarz-Weiß zeigt der Film den Star in einer Art Niemandsbucht. Gedämpft ist die Akustik in den Suiten, jede Außenaufnahme vom verlassenen Strand oder von der unwirtlichen Fassade des Hotels sind zugleich Innenansichten von Romys Seele. Immer wieder entstehen vor den Augen des Zuschauers jene bewegten ...