Ein Grundsatzstreit, der auch die Große Koalition in zwei Lager teilt

Bald rezeptfrei? Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte hat empfohlen, die Pille danach mit dem Wirkstoff Levonorgestrel künftig ohne Rezept an Frauen herauszugeben. Doch Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) will der Empfehlung nicht folgen.
Bald rezeptfrei? Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte hat empfohlen, die Pille danach mit dem Wirkstoff Levonorgestrel künftig ohne Rezept an Frauen herauszugeben. Doch Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) will der Empfehlung nicht folgen. Foto: DPA

Soll die Pille danach mit dem Wirkstoff Levonorgestrel künftig ohne Rezept in den Apotheken zu haben sein? Darüber gibt es seit Monaten einen Grundsatzstreit, der auch die schwarz-rote Bundesregierung in zwei Lager teilt.

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Die SPD-geführten Länder haben noch während der vergangenen Legislaturperiode zusammen mit den Grünen im Bundesrat für eine Rezeptfreiheit der Pille gestimmt. Morgen berät der Bundestag über einen Antrag von Linken und Grünen, der eine Rezeptfreiheit vorsieht.

Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) plädiert jedoch für ein Festhalten an der Verschreibungspflicht. Bei der Pille danach handele es sich um einen Wirkstoff, der in Einzelfällen schwerere Nebenwirkungen haben könne.

Zwar könnten auch Apotheken die nötige Beratung übernehmen, doch sei fraglich, ob das im Notdienst an der Fensterklappe ausreichend gelingen kann. Die Verschreibung ermögliche ein Beratungsgespräch, das in der vertraulichen Atmosphäre einer Praxis erfolgt und der Schweigepflicht unterliegt.