Bad Pyrmont/Mainz

Nur Satire: TV-Team fragt nach Flug über Atomkraftwerk

So hätte es aus der Luft ausgesehen für die Männer, die 10.000 Euro boten für einen Flug über das AKW Grohnde. Doch das unmoralische Angebot entpuppte sich dann als "Test" eines TV-Teams.
So hätte es aus der Luft ausgesehen für die Männer, die 10.000 Euro boten für einen Flug über das AKW Grohnde. Doch das unmoralische Angebot entpuppte sich dann als "Test" eines TV-Teams. Foto: dpa (Archiv)

Arabisch wirkende Männer, die ihm 10.000 Euro für einen Flug über ein Atomkraftwerk bieten: Ein Pilot in Bad Pyrmont war reichlich irritiert. Inzwischen steht fest, dass es sich um eine geplante Satire von ZDFneo handelt.

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Bad Pyrmont/Mainz – Arabisch wirkende Männer, die ihm 10.000 Euro für einen Flug über ein Atomkraftwerk bieten: Ein Pilot in Bad Pyrmont war reichlich irritiert. Inzwischen steht fest, dass es sich um eine geplante Satire von ZDFneo handelt.

Das Motto war vermutlich: „Wer wird denn gleich in die Luft gehen?“ Für eine Satiresendung haben TV-Mitarbeiter versucht, einen Sportpiloten zu einem Flug über das Atomkraftwerk Grohnde in Niedersachsen zu überreden. Wie die „Deister- und Weserzeitung“ (DWZ) berichtete, boten die Männer dem Piloten Wilfried Hecht aus Bad Pyrmont immer mehr Geld für den Flug über den Meiler an der Weser. Hecht zeigt gelegentlich Gästen das Weserbergland aus der Luft – und hatte plötzlich die drei Männer vor sich stehen, von denen sich zwei auf Arabisch unterhalten hätten. Hecht hielt diese beiden für Libanesen.

Der Pilot sagte dem Zeitungsbericht zufolge, dass sich der Wortführer der Gruppe erst als Mitglied einer TV-Produktionsfirma aus Köln zu erkennen gab, nachdem er den Flug abgelehnt hatte. Zuvor sei er auch gefragt worden, ob er Ausländerhasser ist. Der Pilot hatte nach seinen Schilderungen bereits Angst, dass die Männer ihn körperlich angreifen. Dann löste einer die Situation auf. Er streckte die Hand aus: „Gratuliere, Test bestanden, dieser Flugplatz ist sicher!“ Während der Pilot vage Angaben zu dem TV-Sender erhielt und das ZDF die Aufnahmen zunächst gegenüber der Zeitung nicht bestätigen konnte, kam von der Polizei Hameln später die Nachricht: Ja, es handelte es sich um einen Dreh, es war eine Aktion von Mitarbeitern des ZDF-Kanals Neo. Auch ein ZDF-Sprecher bestätigte dann am Mittwochnachmittag, dass es sich um einen Beitrag für die Satire-Sendung gehandelt habe.

Die Polizei in Hameln hatten den Bericht unabhängig von den Darstellungen zum Anlass genommen, Ermittlungen zur Aufklärung des Falles einzuleiten. Das Vorgehen der drei Männer sei zwar grober Unfug, sagte der Sprecher. „Das ist aber nicht strafbar“.