Mainz

So erkennt man Falschgeld

Foto: Harry Braun

So simpel wie bei dem falschen Fünfziger auf dem Bild links ist es meist nicht. Hier ein paar Tipps, wie man Falschgeld erkennt:

Lesezeit: 2 Minuten
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  1. Schauen Sie sich Ihr Geld genau an. Achten Sie auf den Gesamteindruck und auf Sicherheitsmerkmale wie Wasserzeichen und Hologramme.
  2. Verlassen Sie sich bei der Prüfung nicht allein auf ein einziges Sicherheitsmerkmal.
  3. Gehen Sie nach dem Prinzip „Fühlen-Sehen-Kippen“ die Merkmale der Reihe nach durch. Da echte Noten aus Baumwolle sind, fühlen sie sich griffiger und fester an als holzhaltiges Papier. Eine Kippbewegung führt zum Farbwechsel des Glanzstreifens. Nutzen Sie, falls möglich, ein Banknotenprüfgerät.
  4. Besorgen Sie sich eine entsprechende Banknote und vergleichen Sie beide.
  5. Bleiben Zweifel, lassen Sie die Note oder Münze bei Ihrer Hausbank oder einer Filiale der Bundesbank (nur Euro) prüfen.

Zahlen und Daten rund ums Falschgeld

Das ist ein falscher Fuffziger – und vermutlich für jeden als Falschgeld zu erkennen.

Harry Braun

Martin Weber ist Sachverständiger im Nationalen Analysezentrum für Falschgeld und beschädigtes Bargeld.

DPA (Archiv)

Diese Außenstelle der Deutschen Bundesbank hat ihren Sitz in Mainz.

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Rund 50 Angestellte prüfen im Münchfeld Bargeld. Der 50er ist übrigens nicht mehr der Liebling der Fälscher. Das ist mittlerweile der 20-Euro-Schein.

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Eins muss man wohl sagen: Es gibt nichts, was es nicht gibt. Martin Weber verfügt über einen Ordner mit höchst amüsanten Blüten – ein echtes Kuriositätenkabinett.

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Hier hat ein Fälscher einen 100-Gulden-Schein aus Surinam in Südamerika kurzerhand zum 100-Euro-Schein gemacht.

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Echte Handarbeit!

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Ein 300-Euro-Schein mit Nackedeis am Torbogen.

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Beim Überprüfen gilt gerade für Laien das Prinzip „Fühlen – Sehen – Kippen“. Das heißt: Eine echte Note fühlt sich wegen des Baumwollgehaltes griffiger an als eine Fälschung aus holzhaltigem Papier. Außerdem haben die Hologramme bestimmte Farbverläufe beim Kippen.

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Die Sachverständigen der Bundesbank haben natürlich mehr Mittel für den Test: Mikroskope, Tintenstrahldrucker und allerhand anderes Gerät dienen dazu, Drucktechniken und Papier zu analysieren.

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Unter UV-Licht scheinen Sicherheitsmerkmale wie die EU-Sterne auf. Ist ein Schein versehentlich in der Kleidung mitgewaschen worden, dann hilft UV-Licht nicht: Durch Weißmacher im Waschmittel scheint der komplette Schein auf und es braucht weitere Tests, um die Echtheit zu überprüfen.

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Untersuchungen und Ergebnisse werden digital festgehalten.

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  • 19 099 gefälschte 20er hat die Bundesbank im Jahr 2012 registriert. Damit ist der 20-Euro-Schein der Liebling der Fälscher, Jahre lang war es der 50er. Insgesamt wurden
  • 41 507 Blüten entdeckt. Das ist ein Anstieg um 6,4 Prozentpunkte gegenüber 2011. Der Schaden beträgt:
  • 2,2 Millionen Euro. Rechnerisch entfielen damit fünf falsche Scheine auf 10 000 Einwohner. Der Durchschnitt in der Eurozone liegt bei 15 Falschnoten, in Deutschland sind also verhältnismäßig wenige Blüten im Umlauf. Übrigens wird auch Münzgeld gefälscht:
  • 51 932 falsche Münzen sind den Experten der Falschgeldstelle in Mainz im vergangenen Jahr untergekommen. Dabei machen 2-Euro-Stücke den größten Batzen aus. Vor Einführung des Euros war die Lage nur geringfügig anders: Zwar waren weniger Blüten der Deutschen Mark unterwegs, dafür aber mehr von ausländischen Währungen. ax