Screenshots: Knips doch mal den Bildschirm!

Knips doch mal den Bildschirm! Foto: frei

Manchmal ist es aber auch wie verhext mit der Technik. Eigentlich hat man alles gemacht wie in der Anleitung oder auf Hilfeseiten beschrieben – und trotzdem zeigt der Computerbildschirm dem verzweifelten Laien allerhand wunderliche Hinweise oder Fehlermeldungen an.

Lesezeit: 3 Minuten
Anzeige

Von Sandra Elgaß

Wer sich absolut nicht erklären kann, was da los ist, der macht am besten einen Screenshot (Bildschirmfoto) davon und zeigt ihn einem Experten. Für solche Fälle ist in alle Betriebssysteme und Geräte – ob PC, Laptop, Smartphone oder Tablet – die Möglichkeit eingebaut, das, was auf dem Bildschirm angezeigt wird, zu fotografieren und abzuspeichern.

Nützlich ist das neben dem oben beschriebenen Fall auch, wenn etwas im Internet dokumentiert werden soll, bevor es gelöscht wird, oder Bilder aus Programmen gespeichert werden sollen, die sich sonst nicht abspeichern lassen. Praktisch ist es auch, um Anleitungen und Hilfen zu erstellen – zum Beispiel, um zu demonstrieren, wie Sie am besten Screenshots erstellen.

Integrierte Screenshot-Funktion bei Windows und Mac Os X: So geht's

Auf Windows-Rechnern geht das mit der Taste oben rechts auf der Tastatur, die mit „Druck, S-abf“ beschriftet ist. Betätigt man sie, passiert vordergründig nichts. Ganz heimlich legt der Computer jedoch das Foto des Bildschirms, wie er zum Zeitpunkt des Tastendrucks aussah, in der Zwischenablage ab. Sogar den Mauszeiger kann man sehen. Wechselt man nun in ein Textdokument und drückt die Tastenkombination „Strg“ und „V“, kann man das Bildschirmfoto im Textdokument betrachten.

Alternativ zur Tastenkombination kann auch die rechte Maustaste betätigt werden. Im dann erscheinenden Klappmenü klickt man einfach auf „Einfügen“. Will man den Screenshot als Datei abspeichern, wechselt man am besten in ein Bildbearbeitungsprogramm, zum Beispiel in „Paint“. Das findet sich bei Windows meist im Startmenü unter „Zubehör“. Dort kann man das Bild bearbeiten und danach als Datei auf dem Desktop speichern (der Desktop ist die Arbeitsfläche, die bei Windows direkt nach dem Hochfahren sichtbar ist).

Auf Apple-Rechnern, die mit dem Programm Mac Os statt mit Windows arbeiten, funktioniert das Ganze ein bisschen anders. Grundsätzlich merkt man sich am besten erst einmal, dass die „Cmd“-Taste oft dasselbe bewirkt wie die „Strg“-Taste auf Windows-Rechnern. So steht „Cmd“ in Kombination mit „V“ ebenfalls für „Einfügen“. Eine „Druck/S-abf“-Taste für Screenshots wie bei Windows gibt es allerdings nicht. Hier muss man sich mit weiteren Tastenkombinationen behelfen. Mit „Ctrl“, „Shift“ (die Taste mit dem Pfeil, der nach oben zeigt) und der Ziffer 3 oder 4 erreicht man dasselbe Ergebnis: Ein Foto des Bildschirms wandert in die Zwischenablage.

Der Umweg über „Paint“ bei Windows, um Screenshots als Dateien zu speichern, sparen sich Apple-Nutzer jedoch: Hält man „Cmd“, „Shift“ und die Taste mit der Ziffer 3 gedrückt, erstellt Mac Os einen Screenshot und speichert ihn direkt als Datei auf dem sogenannten Schreibtisch, Apples Version des Desktops. Drückt man in diesem Dreiklang statt der 3 die Taste 4, kann durch Ziehen eines Rechtecks mit der Maus direkt ein Ausschnitt für den Screenshot gewählt werden. Diesen speichert Mac Os X dann anstelle der ganzen Seite auf dem Schreibtisch ab.

Kostenlose Software bietet oft nützliche Zusatzfunktionen

Es gibt neben der mit den Geräten mitgelieferten Screenshot-Funktion zahlreiche, oft kostenfreie Programme, die Screenshots erstellen können. Der Vorteil: Direkt danach öffnet sich ein Fenster, in dem sich das eben geschossene Bild bearbeiten und oft im Format der Wahl und der passenden Größe abspeichern lässt. Ein solches Programm ist zum Beispiel Fireshot (funktioniert mit den Browsern Firefox, Google Chrome, Internet Explorer, Seamonkey und Thunderbird). Die Basisversion des Programms ist kostenfrei und die Bedienung kinderleicht.

Außerdem installiert Fireshot auf Wunsch in der Leiste des Browsers einen Schnellzugriff. Ein Klick darauf, und Fireshot erstellt ein Bildschirmfoto – wahlweise des gerade sichtbaren Bereichs oder der gesamten Seite inklusive des Bereiches, der erst mittels Scrollen nach unten sichtbar werden würde. Im Bearbeitungsfenster, das sich danach öffnen lässt, lässt sich nochmals der gewünschte Bereich des Screenshots begrenzen und die Qualität bearbeiten. Auf Wunsch speichert Fireshot das Bildschirmfoto in den Bilddateiformaten Pdf, Jpeg, Png, Gif oder Bmp. Außerdem lässt sich das Bild direkt aus dem Programm auf Facebook, Picasa, Twitter, ImageShack oder Flickr teilen.

Bitte das Urheberrecht beachten: Vor Veröffentlichung nachfragen

Beim Veröffentlichen von Screenshots und besonders bei darauf sichtbaren Fotos oder Logos sollte man Vorsicht walten lassen. Wer so ein fremdes Foto der Öffentlichkeit zugänglich macht, zum Beispiel auf der eigenen Website oder in sozialen Netzwerken, verstößt gegen das Gesetz. Denn das Vervielfältigungsrecht liegt beim Fotografen. Dieser muss vorher zustimmen.

Will man eine Anleitung für ein Programm erstellen, ist die Sache ein wenig komplizierter. Hier entschied der Europäische Gerichtshof 2010, dass prinzipiell nur die Quell- und Objectcodes eines Programmes, also das, was unsichtbar ist, unter das Urheberrecht fallen, nicht aber die Benutzeroberfläche, also das, was fotografiert wird. Doch sobald die Benutzeroberfläche durch Design und Anordnung einen eigenen Stil (geistige Schöpfungsleistung) erkennen lässt, kann das im Einzelfall anders sein. Eine generelle Regel lässt sich dazu also nicht formulieren. Will man auf Nummer sicher gehen, fragt man am besten beim Hersteller nach. In der Regel haben diese nichts dagegen, wenn man Öffentlichkeit für ihre Produkte erzeugt.