Otto Decker versorgte Menschen in seiner früheren Heimat mit Lebensmitteln

Otto Decker wurde am 24. Februar 1890 in Oberstein geboren, war Buchhalter und Fabrikbesitzer, ehe er in den wirtschaftlich schwierigen Zeiten nach dem Ersten Weltkrieg nach Schweden auswanderte. In Stockholm wurde er Sachverständiger und später Direktor der größten Gold-, Silberwaren- und Juwelenfabrik Skandinaviens.

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Schon während des Zweiten Weltkriegs schickte er Lebensmittel an Freunde in der alten Heimat. So blieb er auch über die Not seiner ehemaligen Mitbürger nach dem Krieg informiert, über die Requirierungen der französischen Besatzungsmacht, die Schwierigkeit, die Felder zu bestellen, Diebstähle, Rationalisierung, Schwarzmarkt, Wucherpreise, Hunger ... Zweieinhalb Jahre lang schickte er daraufhin Hilfstransporte: Von Februar 1947 bis Juli 1949 kamen insgesamt 35 Eisenbahnwaggons und sieben Lkw-Transporte mit Lebensmitteln, Medikamenten, Lebertran, Verbandsmaterial, Kleidung und Schuhen in der Nahestadt an.