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Kommentar von Thorsten Ferdinand: Wirft kein gutes Licht auf die Politik

Mit überfüllten Bussen ging es los, und mit fehlenden Lüftungsanlagen geht es nun weiter: Die Politik vermittelt insgesamt nicht gerade den Eindruck, dass man sich auf den Regelbetrieb in den Schulen unter Corona-Bedingungen ausreichend vorbereitet hätte. Die jüngste Aussage der Bildungsminister, dass Stoßlüften in den Klassenräumen auch in den Wintermonaten ausreiche, soll offenbar von diesem Versagen ablenken. Tatsächlich halte ich es für unrealistisch, regelmäßig minutenlang alle Fenster zu öffnen, wenn draußen zum Beispiel ein Herbststurm tobt oder knackiger Frost herrscht.

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Machen wir uns nichts vor: Die Infektionsgefahr in den Klassenzimmern wird in den kommenden Monaten deutlich ansteigen. Das können auch die ausgefeiltesten Hygienekonzepte nicht verhindern, wenn es an unterstützender Technik fehlt. Dass die meisten Bundesländer das Geld für zusätzliche Lüftungsanlagen nicht ausgeben wollen, wirft kein gutes Licht auf die Bildungspolitik, die angeblich spätestens seit dem Sommer eine besonders hohe Priorität genießt.