Kommentar von Angela Baumeier zum Thema Stolpersteine: Aktiv werden gegen das Vergessen

Angela Baumeier
Kommentarbild Angela Baumeier Foto: Jens Weber/MRV

Es ist erschütternd zu hören, dass Geschehenes noch immer tabuisiert wird. Ja, es ist immer schmerzlich, sich dunklen Seiten zu stellen, sei es der eigenen Biografie, der Familienvita oder der Nationalgeschichte. Doch nur, was man weiß, kann man auch heilen. Sonst verschleppt sich die Belastung (von Opfern wie Tätern) in die nachfolgenden Generationen.

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Die Schatten der Vergangenheit können dann übermächtig werden, die seelische wie körperliche Gesundheit beschädigen. Es ist an der Zeit, die Tabus aufzubrechen. Es reicht nicht, darauf zu verweisen, dass in der Gedenkstätte Hadamar die Geschichte aufgearbeitet wird. Hier ist jeder Einzelne gefragt, sich als Teil der Gesellschaft zu positionieren und der historischen Schuld ins Gesicht zu sehen. Auch hier gilt ohne Vorbehalt ein „Nie wieder“, das jetzt an der Zeit ist. Damit Menschen wie die beiden Verwandten von Ursula Zammert und Christiane Faschon nicht noch einmal dem Verschweigen anheim fallen.

E-Mail: angela.baumeier@rhein-zeitung.net