Frischer Wind für den berühmten Kleinkunst-Tempel Unterhaus

Junge Künstler treffen junges Publikum: Wenn Mann zur "Late Night Comedy Show" lädt, strömen die Mainzer ins Unterhaus. 
Foto: Harry Braun
Junge Künstler treffen junges Publikum: Wenn Mann zur "Late Night Comedy Show" lädt, strömen die Mainzer ins Unterhaus. Foto: Harry Braun

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Die Gäste im Entree sitzen dicht an dicht auf Treppen und Bierbänken. Wer nicht mehr reinkommt, drückt sich draußen an der Scheibe die Nase platt ... Als Mann 2006 das erste Mal seine „Late Night Comedy Show“ im Unterhaus anbot, war das sofort ein Riesenerfolg. Er zog ein junges Publikum in den Kleinkunsttempel, wo er in lockerer Atmosphäre und zum Nulltarif Nachwuchscomedians im Viertelstundentakt vorstellte. Ein neues Format war geboren.

Mann selbst erblickte 30 Jahre früher das Licht der Welt. Mit zwölf stand er bereits auf Mainzer Bühnenbrettern. Die Fastnacht machte es möglich. Entschieden professioneller wurden seine Auftritte als Teil der sechsköpfigen Gesangstruppe „Aca & Pella“, mit der er auch den Schritt von der Fastnacht hinüber ins Unterhaus schaffte.

Seit Gründung der Kleinkunstbühne im Jahr 1966 gehört Mainz – genauer: seine Altstadt – zu den wichtigsten Adressen des Kabaretts. Hier wurde der Deutsche Kleinkunstpreis gestiftet, die wichtigste Auszeichnung der Branche. Mann bekam sie 2008.

Mit drei Soloprogrammen feierte der wuselige Künstler hier Premiere, und von Mal zu Mal steigerte er sich. Inzwischen hat der 35-Jährige seine eigene TV-Sendung, und er ist als Künstler bundesweit gefragt. Angesichts seiner großen Beliebtheit spielt er in der Altstadt auch im größeren Frankfurter Hof, aber es zieht ihn immer wieder zurück ins Unterhaus. Dort liegen seine Kabarettwurzeln, und dort steigt kurz vor Weihnachten immer noch seine „Late Night Comedy Show“, die frischen Wind ins Unterhaus in der Altstadt bringt. Gerd Blase