Bad Kreuznach

EHEC-Krise: Landwirte erwarten Millionenverluste

Die rheinland-pfälzischen Bauern rechnen mit Verlusten in Millionenhöhe, weil viele Menschen wegen der EHEC-Krise kein frisches Gemüse mehr kaufen. „Tatsache ist, dass Frischgemüse und Salate im Moment so gut wie nicht absetzbar sind“, sagte der Sprecher der Landwirtschaftskammer, Frieder Zimmermann, am Dienstag in Bad Kreuznach.

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Bad Kreuznach – Die rheinland-pfälzischen Bauern rechnen mit Verlusten in Millionenhöhe, weil viele Menschen wegen der EHEC-Krise kein frisches Gemüse mehr kaufen. „Tatsache ist, dass Frischgemüse und Salate im Moment so gut wie nicht absetzbar sind“, sagte der Sprecher der Landwirtschaftskammer, Frieder Zimmermann, am Dienstag in Bad Kreuznach.

Weil viele Produkte Tagesware seien und nicht gelagert werden könnten, spürten die Höfe täglich die Verluste. Tonnenweise Gemüse müsse geschreddert und untergepflügt werden.

Zimmermann äußerte dennoch Verständnis für die Angst der Verbraucher, sich mit dem Darmkeim EHEC zu infizieren. „Nahrung ist ein äußerst sensibles Thema. Da verhält man sich nicht immer rational.“

Die Höfe litten nun schon längere Zeit unter dem Absatzeinbruch, ein Ende sei nicht absehbar. „Man kann nur hoffen, dass die Quelle der Infektion schnell gefunden wird“, sagte Zimmermann. Besonders betroffen seien Betriebe in den südlichen Landesteilen, wo viel Gemüse angebaut wird.

Bei der Frage nach Entschädigungen dürfe es keine langwierigen Kompetenzstreitigkeiten geben. „Die betroffenen Betriebe sollen nicht die sein, die am Ende hinten runterfallen“, betonte Zimmermann. Agrarministerin Ulrike Höfken (Grüne) hatte den Bauern Liquiditätshilfen und die Stundung von Steuern in Aussicht gestellt. Für diesen Donnerstag ist eine Sondersitzung der entsprechenden Landtags-Ausschüsse geplant.