Drogenhilfe in Mainz hat drei Tage nach Razzia wieder geöffnet
Mitarbeiter, die von Ermittlungen der Staatsanwaltschaft berührt seien, würden nicht eingesetzt. Daher stehe derzeit weniger Personal zur Verfügung, teilte die Stadt mit. Rund 100 Polizeibeamte hatten am Dienstag das Hilfszentrum durchsucht. Hintergrund ist ein Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft wegen des gewerbsmäßigen Handels mit Rauschgift. Mehrere Mitarbeiter des Cafés Balance stehen in Verdacht, den Handel toleriert zu haben. Die Einrichtung war vorübergehend geschlossen worden. Seit Freitag werden nun unter anderem wieder eine günstige Verpflegung, Spritzentausch, Kurzberatung und Notübernachtungen angeboten. Die Kontaktarbeit als Grundlage weiterführender Hilfen ist weiterhin möglich.
Auch der Aufenthalt in der Einrichtung mit der Möglichkeit zu essen, zu trinken, zu duschen und Wäsche zu waschen, Spritzentausch und Kurzberatung zur Regelung persönlicher Angelegenheiten werden angeboten. Dafür ist das Café von Freitag an montags, dienstags, donnerstags und freitags von 10 bis 14 Uhr geöffnet. Die Beratungsbereitschaft entfällt, Streetwork wird reduziert, die Substitutionsambulanz entfällt ebenfalls. Notschlafmöglichkeiten gibt es nachts zu den bisher üblichen Zeiten.
Mainz 05 überprüft Spende
Auf die Polizeiaktion reagierte jetzt auch der Verein „Mainz 05 hilft“, der auf Vorschlag von 05-Fans 10 000 Euro für das Café Balance spendete. Man überprüfe die Verwendung des Geldes und mache das weitere Vorgehen vom Verlauf der Ermittlungen abhängig. „Wir tragen Verantwortung für alle Fans, die im Rahmen des Spiels der Herzen im besten Wissen, Gutes zu leisten, gespendet haben,“ sagt Geschäftsführer Dag Heydecker. as/dpa