Berlin

Die Jury: Die Herren über den Goldenen Bären

Wer gewinnt dieses Mal einen Bären? Bei der 63. Berlinale entscheidet eine hochkarätig besetzte internationale Jury über die Vergabe der begehrten Trophäen. Den Vorsitz der siebenköpfigen Jury hat in diesem Jahr der chinesische Regisseur Wong Kar Wai.

Lesezeit: 2 Minuten
Anzeige

Das sind alle Jury-Mitglieder im Überblick:

Jury-Präsident Wong Kar Wai: Der chinesische Kultregisseur gehört mit seinen traurig-poetischen Liebesdramen zu den wichtigsten Vertretern des internationalen Films. Bei der Berlinale war er erstmals 1991 mit „Days of Being Wild“ vertreten. Als Meisterwerk gilt die elegische Liebesgeschichte „In the Mood for Love“ (2000), der vier Jahre später als lose Fortsetzung „2046“ folgte. Sein jüngster Film, das epische Kampfkunstdrama „The Grandmaster“, eröffnete die Berlinale.

Susanne Bier: Die dänische Filmemacherin, Tochter eines vor den Nazis geflohenen deutschen Juden, gehört zur Dogma-Bewegung. 2011 gewann sie mit ihrem Familiendrama „In einer besseren Welt“ den Oscar als bester fremdsprachiger Film. Ihren internationalen Durchbruch hatte die zweifache Mutter mit der Beziehungskomödie „Der einzig Richtige“. Zuletzt feierte ihre Liebesgeschichte „Love Is All You Need“ mit Pierce Brosnan beim Filmfest Venedig Premiere. Andreas Dresen: Der in Gera geborene Regisseur gilt als einer der wichtigsten Filmemacher Deutschlands. Sein bisher größter Erfolg war das mehrfach ausgezeichnete Krebsdrama „Halt auf freier Strecke“ (2011). Bei der Berlinale ist er seit 1999 mit Filmen wie „Nachtgestalten“, „Halbe Treppe“ und „Herr Wichmann aus der dritten Reihe“ Stammgast. Dresen lebt in Potsdam. Neben der Arbeit mit den Bewegtbildern ist er im Zweitjob seit Ende vergangenen Jahres Laienrichter am Brandenburger Verfassungsgericht.

Ellen Kuras: Die US-Amerikanerin gehört zu den wenigen Frauen, die sich im männerdominierten Job hinter der Kamera voll durchgesetzt haben. Sie drehte für Filmgrößen wie Martin Scorsese, Spike Lee und Jonathan Demme. Das Sundance Filmfestival zeichnete sie gleich dreimal für ihre außergewöhnliche Bildsprache aus. Ihre Dokumentation „The Betrayal“ (2008), in der sie erstmals auch Regie führte, erhielt eine Oscar-Nominierung.

Shirin Neshat: Die iranische Filmemacherin, die in New York lebt, setzt sich vor allem mit der Lage der Frauen in der muslimischen Welt auseinander. Von der Fotografie kommend, gewann sie 1999 mit der Videoinstallation „Turbulent“ den internationalen Preis der Biennale von Venedig. Ihr erster Kinofilm „Women without Men“ wurde 2009 bei den Filmfestspielen von Venedig mit dem Silbernen Löwen ausgezeichnet.

Tim Robbins: Der sozial und politisch engagierte Hollywoodstar ist aus Filmen wie „Die Verurteilten“, „Short Cuts“, „Annies Männer“ und „Der große Sprung“ bekannt. Für seine Rolle in Clint Eastwoods „Mystic River“ erhielt er 2004 einen Oscar. Seine Regiearbeit „Dead Man Walking“ (1995) mit seiner langjährigen damaligen Lebensgefährtin Susan Sarandon in der Hauptrolle erhielt bei der Berlinale insgesamt vier Preise.

Athina Rachel Tsangari: Die gebürtige Athenerin gilt als Aushängeschild des neuen griechischen Kinos. Nach einem Start in den USA zeichnete sie in Griechenland als Produzentin mit Regisseur Yorgos Lanthimos für Filme wie „Kinetta“, „Dogtooth“ und „Alpen“ verantwortlich. Mit ihrer eigenen Regiearbeit „Attenberg“ (2010) gewann sie zwei Preise in Venedig.