Chronologie: Hickhack um die Akkreditierung im NSU-Prozess

26. März: Acht der zehn Mordopfer der Neonaziterroristen stammten aus der Türkei – bei der Vergabe der garantierten Presseplätze beim NSU-Prozess gehen türkische Medien jedoch leer aus. Der Vorsitzende der Türkischen Gemeinde in Deutschland, Kenan Kolat, spricht von einem unglaublichen Vorgang. Das OLG verteidigt sein Vorgehen.

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27. März:

Einige deutsche Medien bieten an, ihren Platz türkischen Kollegen zur Verfügung zu stellen oder mit ihnen zu teilen. Das ist laut Gericht nicht möglich.

28. März:

Der Vorsitzende des Bundestags-Rechtsausschusses, Siegfried Kauder (CDU), verteidigt das Gericht. 2. April:

Der türkische Außenminister Ahmet Davutoglu setzt sich bei seinem Kollegen Guido Westerwelle (FDP) dafür ein, dass türkische Staats- und Medienvertreter als Beobachter teilnehmen können. 6. April: Die türkische Zeitung „Sabah“ legt Verfassungsbeschwerde gegen die Vergabe von Journalistenplätzen ein. Das Blatt will mit einem Eilantrag die Zulassung zum NSU-Prozess erreichen. 8. April:

Der Vorsitzende des Deutschen Richterbundes, Christoph Frank, beklagt, populistische Kritik aus Politik und Medien gegen ein unabhängiges deutsches Gericht hätte eine Qualität erreicht, die „nicht mehr hinnehmbar“ sei.

9. April:

In Karlsruhe geht eine weitere Beschwerde ein. Ein freier Journalist bemängelt, dass auch bei Erkrankung eines akkreditierten Berichterstatters keine Vertretung möglich ist.

12. April:

Erfolg für „Sabah“: Das Bundesverfassungsgericht entscheidet, dass das OLG München eine angemessene Zahl von Sitzplätzen an Vertreter ausländischer Medien vergeben muss.