Rheinland-Pfalz

Bundesfreiwilligendienst: Einrichtungen sind noch skeptisch

Maximal 330 Euro Taschengeld für «Bufdis»
Die sogenannten «Bufdis» können maximal 330 Euro bekommen. Ihre Einsatzstelle ist aber nicht verpflichtet, ihnen so viel zu zahlen. (Bild: dpa) Foto: DPA

Die Einschätzungen im Land zum Bundesfreiwilligendienst fallen unterschiedlich aus. „Wir haben noch keine Erfahrungen, es melden sich nicht so viele“, sagt etwa die Leiterin des Diakonischen Werks im Kirchenkreis Wied, Renate Schäning. Die Diakonie hat zwei Bufdi-Stellen zu besetzen.

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Rheinland-Pfalz – Die Einschätzungen im Land zum Bundesfreiwilligendienst fallen unterschiedlich aus. „Wir haben noch keine Erfahrungen, es melden sich nicht so viele“, sagt etwa die Leiterin des Diakonischen Werks im Kirchenkreis Wied, Renate Schäning. Die Diakonie hat zwei Bufdi-Stellen zu besetzen.

Auch beim Deutschen Roten Kreuz im Kreis Mayen-Koblenz läuft der Bufdi-Betrieb erst an. Die ersten Freiwilligen haben gerade ihren Dienst angetreten, für 2012 haben sich schon zehn Freiwillige für den Dienst als Rettungssanitäter oder im sozialen Service gemeldet. „Mit der Resonanz sind wir zufrieden“, sagt Karl-Heinz Remahne vom DRK. Er hofft, dass im ersten Quartal noch mehr Bewerbungen eingehen und der Kreisverband am Ende 15 bis 20 Bufdis beschäftigen kann.

Im Kreis Cochem-Zell sind an den insgesamt 34 Einsatzstellen bisher nur zehn Freiwillige beschäftigt. Sieben Bufdis sind bislang im Landkreis Birkenfeld gemeldet. Im benachbarten Landkreis Bad Kreuznach sind es bisher 32 Menschen, die sich in Krankenhäusern und anderen Einrichtungen engagieren. Bei der Kreuznacher Diakonie arbeiten immerhin 20 neue Freiwillige.

Die Hunsrück-Klinik in Simmern im Rhein-Hunsrück-Kreis beschäftigte vormals sieben Zivildienstleistende, heute sind es sieben Bufdis. „Wir haben alle Stellen besetzt. Glücklicherweise konnten wir den Wegfall der Zivis kompensieren“, sagt Personalleiterin Astrid Jansen erleichtert. Das sah im Mai noch anders aus: Es gab keine Bewerbungen. Die Suche nach Freiwilligen gestaltet sich schwierig, erklärt dagegen Gerd Martin, Geschäftsführer der Lebenshilfe Rhein-Hunsrück: „Früher hatten wir bis zu vier Zivildienstleistende, heute sind es zwei Bufdis.“ Die Lücke, die die Zivis hinterlassen haben, ist aus seiner Sicht noch längst nicht geschlossen.

Im Westerwaldkreis ist der Andrang sehr zurückhaltend. „Die momentanen Bufdis sind allesamt junge Leute, also die gleiche Zielgruppe wie die Zivis“, sagt Caritasdirektor Frank Keßler-Weiß. Die Caritas setzt die Bufdis vor allem in der Behindertenhilfe ein. „Wir sind sehr froh, dass überhaupt Bufdis kommen, und wir haben weiterhin großen Bedarf“, betont Keßler-Weiß. Wilfried Kehr, Leiter der Diakonie Westerwald, rechnet damit, dass es „2012 so richtig losgehen wird“. Bislang ist die Resonanz gering. Bei der AWO liegt das Verhältnis von FSJlern zu Bufdis derzeit bei 3 zu 2, angestrebt wird ein 1:1-Verhältnis, hieß es. Insgesamt 28 Bufdis sind im Westerwald für das DRK tätig.

Von unseren Reportern