Nürburgring

Am Ring wird Nacht zum Tag gemacht

Am Ring wird Nacht  zum Tag gemacht
24 Stunden lang dreht sich am Nürburgring alles um die Höhe von Drehzahl, um Motorleistung und Stabilität der Rennwagen. Rund 250 Teams geben Tag und Nacht auf der Nordschleife und in den Boxen Vollgas. Foto: Jens Weber

Die „grüne Hölle“ ruft ihre Fans zum größten Motorsport-Spektakel des Jahres in die Eifel. Am Wochenende werden mehr als 100.000 Zuschauer zur 38. Auflage des 24-Stunden-Rennens am Nürburgring erwartet.

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Nürburgring – Die „grüne Hölle“ ruft ihre Fans zum größten Motorsport-Spektakel des Jahres in die Eifel. Am Wochenende werden mehr als 100.000 Zuschauer zur 38. Auflage des 24-Stunden-Rennens am Nürburgring erwartet.

Mit einem Rennwagen über die Nordschleife zu rasen, das hat immer auch etwas mit einem „Himmelfahrtskommando“ zu tun. Auch beim 38. ADAC Zurich 24-Stunden-Rennen stehen die Fahrer und Wagen unter hohem Belastungsdruck. „An Himmelfahrt lockt die ,Grüne Hölle’“, wirbt der Veranstalter für die große Rennveranstaltung, die wohl wieder mehr als 100 000 Zuschauer und Motorsportfans in die Eifel locken wird.

Ein einmaliges Flair

Abseits von DTM und Formel 1 umgibt das 24-Stunden-Rennen rund um die Hohe Acht ein ganz einmaliges Flair. Es ist das Flair eines traditionellen und fast schon nostalgischen, zugleich aber auch allen Ansprüchen des modernen Motorsports gerecht werdenden Events. 250 Teams stehen auf der vorläufigen Teilnehmerliste, auf der so ziemlich alle Namen von Marken und Motorenherstellern vertreten sind, welche die Herzen von Motorsportfreunden höher schlagen lassen.

Mit der Startnummer „1“ geht dabei wieder der Man-they-Porsche auf die Jagd nach der erneuten Titelverteidigung. In dem pfeilschnellen und überaus stabilen Porsche GT3 R des Meuspather Teams sitzen vier erfahrene Fahrer, die wie in den vergangenen Jahren den Nürburgring-Seriensieger Man-they beim 24-Stunden-Rennen ganz nach vorn pilotieren wollen: Marc Lieb, Timo Bernhard, der Franzose Romain Dumas sowie Marcel Tiemann treten an, um den begehrtesten aller deutschen Langstreckentitel erneut zu verteidigen.

Die Konkurrenz ist allerdings sehr groß – und stark: Auf der 24,4 Kilometer langen Nordschleife und dem Grand-Prix-Kurs des Rings tummeln sich gerade unter den Werksteams und werksunterstützten Mannschaften eine Reihe Sieganwärter. Allein Man-they Racing stellt – bei insgesamt fünf eigenen Wagen – gleich vier Favoriten-Porsche an die Startlinie, die allesamt im letzten Lauf zur Nürburgring-Langstreckenmeisterschaft Mitte April einen sehr guten Eindruck hinterlassen haben. Ob nun mit Hybrid-Antrieb oder konventionellem Motor – die Mantheys werden beim 24-Stunden-Rennen wieder den Ton mit angeben.

Insgesamt werden rund 20 Teams in den engeren Favoritenkreis eingerechnet. Darunter ist ein werkseigener GT3 R-Supersportler der Porsche AG – oder auch ein vom Abt-Team aufgebauter Audi R8, in dem unter anderem der gebürtige Mülheim-Kärlicher Lucas Luhr sitzt und mit drei ebenfalls ehrgeizigen Fahrerkollegen auf den Sieg brennt. Zwei Aston Martin werden ebenfalls ganz vorn erwartet, denn der britische Edel-Hersteller ist nicht nur dann sehr engagiert, wenn es um schöne und schnelle Wagen für James-Bond-Filme geht, sondern auch dann, wenn der Titel auf dem Nürburgring zur Vergabe steht.

Aus regionaler Sicht wird auch die Dodge Viper des Mayener Teams Vulkan Racing-Mintgen Motorsport wieder zu beachten sein, die von den beiden Andernachern Dirk Riebensahm und Christian Kohlhaas sowie vom Kölner Christopher Brück gesteuert wird. Ebenfalls am Start sind die beiden bekannten erfolgreichen Betzdorfer Rennfahrer-Brüder Jürgen und Uwe Alzen, die allerdings als Kontrahenten ins 24-Stunden-Rennen gehen. Uwe Alzen sitzt zusammen mit dem Spitzenfahrer Jörg Müller in einem BMW M3E92 des BMW-Werksteams, sein älterer Bruder Jürgen steuert einen selbst vorbereiteten Porsche GT3 Cup S.

DTM-Elite und Prominenz

Neben den Elite-Piloten sind wieder viele prominente Gesichter beim 24-Stunden-Rennen am Steuer. Unter den mehr als 800 Fahrern sind viele bekannte ehemalige Asse der DTM vertreten wie der Däne Kurt Thiim, Hans-Joachim Stuck oder Volker Strycek, aber auch aktuelle Stars wie der Braubacher Timo Scheider, Mattias Ekström, Frank Biela oder der Neuwieder Mike Rockenfeller. Dazu kommen eine Reihe sehr ambitionierter sportlicher Hobbyfahrer, die das Asphaltband in der Eifel zum Glühen bringen werden. Vor allem in der Nacht sprühen in der „grünen Hölle“ die Funken – und auf den Zeltplätzen drumherum springt der Funke bei den Fans ohnehin über.

Mehr als 200 000 Zuschauer werden zum 24-Stunden-Rennen in der Eifel erwartet. Sie kommen, um ihre Helden zu feiern, wenn sie die Nacht am Ring zum Tag machen.

Volker Boch

Infos zum 24-Stunden-Rennen und zum Erwerb von Eintrittskarten im Internet unter: www.24h-rennen.de