Erschöpft, aber überglücklich sitzen Ernst-Emil Nies, Heinz Cappel und Björn Scheyer an einem schattigen Tisch auf dem Festplatz im lothringischen Pagny-sur-Moselle. Der aufsehenerregende Lauf für den Frieden neigt sich langsam dem Ende entgegen, Zeit für die drei Bad Marienberger, die federführend zum Organisationsteam auf deutscher Seite gehören, eine erste Bilanz zu ziehen.
„Die ganz große Spannung fiel schon beim Startschuss in Bad Marienberg am Freitag ab. Allerdings waren dann zwischendurch immer noch ein paar Dinge zu improvisieren. Aber alles ist gut gegangen, kein Sportler hat sich verletzt, der Transport der Athleten zu den einzelnen Stationen hat tagsüber und nachts geklappt, nur ein defektes Fahrrad mussten wir austauschen“, berichtet Heinz Cappel, der, ebenso wie seine Mitstreiter, über das Wochenende kaum geschlafen hat. „Aber die Freude überwiegt ganz klar die Erschöpfung. Es wurden viele neue Kontakte geknüpft und alte wiederbelebt“, sagt Björn Scheyer strahlend. Dabei berichtet unter anderem von einer Frau aus Bad Marienberg, die während des Festes am Sonntag ihre ehemalige französische Brieffreundin wiedergetroffen hat, bei der sie vor 35 Jahren zum Schüleraustausch war. Persönliche Geschichten wie diese sind das i-Tüpfelchen über einer rundum gelungenen Veranstaltung, so Scheyers Fazit.
Ernst-Emil Nies, Vorsitzender des Marmer Partnerschaftsausschusses, plant unterdessen sogar schon die Zukunft. „Wir konnten Gruppen zusammenbringen, woraus sich vielleicht neue, engere Verbindungen ergeben, vielleicht zum Beispiel zwischen den Feuerwehren“, sagt Nies.
Für Bad Marienbergs Stadtbürgermeisterin Sabine Willwacher sind Fahrten nach Pagny immer wie „nach Hause kommen“. Menschen in beiden Kommunen freuten sich aufeinander. „Die Herzlichkeit und Gastfreundschaft in Frankreich ist einfach überwältigend“, so ihr dickes Lob.
Nadja Hoffmann-Heidrich