Weil die Stadtführung eben auch „Stickelscher“ in den Blick nahm, sprach Musemsleiterin Anke Wiechert bei ihrem Rundgang auch über den sogenannten „Imlauplan“ aus dem Jahr 1971. Dieser sah einen mehrspurigen Ring um die mittelalterliche Stadt vor. Die Großstraße sollte zu einer Trasse umfunktioniert werden, die vom Ober- zum Untertor geführt hätte.
Am Obertor waren zahlreiche Einkaufsmöglichkeiten geplant, am Untertor das Thema Kultur mit einem großen Hallenbad. Dieser Plan hätte den Abriss großer Teile des historischen Baubestands in der Innenstadt zur Folge gehabt, darunter die Synagoge.
Auch in der Großstraße hätten viele Häuser weichen müssen, um die Fahrbahn zu verbreitern und Parkplätze zu schaffen. Der Saarplatz wäre zum Parkplatz geworden und der Marktplatz in der heutigen Form nicht mehr existent. Durch den Imlauplan sollten mehr Autos in die Innenstadt geholt werden.
Dem Stadtrat und dem kürzlich verstorbene Altbürgermeister Hans-Georg Janneck sei es zuverdanken gewesen, dass der Plan, der laut Anke Wiechert für eine kleine Stadt wie Sobernheim keinen Sinn ergeben hätte, schlussendlich nicht umgesetzt wurde. Stattdessen wurde die alte Bausubstanz saniert. eco