Kerben
Kerbener Scheunenbrand: Kartoffelbauer entdeckte Feuer

Landwirt Karl-Josef Geisen hofft, dass der Schaden, den der Brand verursacht hat, von seiner Versicherung übernommen wird. Am Mittwochabend hat im Verpackungsraum (Foto) ein Feuer gewütet und Maschinen beschädigt. Bilder vom Brand gibt es auf www.rhein-zeitung.de/andernach Fotos: Andreas Walz

Andreas Walz

Kerben - Schock am Mittwochabend in dem beschaulichen Maifeldort Kerben: Landwirt Karl-Josef Geisen und sein Vater sammeln gerade in der Lagerhalle die letzten Kartoffeln der Saison zusammen, als dem 47-jährigen Bauern plötzlich Qualmgeruch in die Nase steigt. Sein Blick wandert Richtung Durchgang, der zum Raum führt, in dem die Erdäpfel gewogen und verpackt werden. Karl-Josef Geisen geht in den Flur, blickt um die Ecke. Dichter Rauch quillt ihm entgegen, Funken fliegen zwischen den Maschinen hin und her.

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Kerben – Schock am Mittwochabend in dem beschaulichen Maifeldort Kerben: Landwirt Karl-Josef Geisen und sein Vater sammeln gerade in der Lagerhalle die letzten Kartoffeln der Saison zusammen, als dem 47-jährigen Bauern plötzlich Qualmgeruch in die Nase steigt. Sein Blick wandert Richtung Durchgang, der zum Raum führt, in dem die Erdäpfel gewogen und verpackt werden. Karl-Josef Geisen geht in den Flur, blickt um die Ecke. Dichter Rauch quillt ihm entgegen, Funken fliegen zwischen den Maschinen hin und her.

Erst will er selbst mit einem Feuerlöscher dem Ungemach zu Leibe rücken. „Doch dann hatte ich Angst um Leib und Leben.“ Er schlägt die Tür zu, unterbricht damit die Sauerstoffzufuhr, und alarmiert die Feuerwehr.

Karl-Josef Geisen führt den Hof in Kerben seit 1999. Seit Generationen ist der Betrieb in Familienhand. Der Kartoffelanbau und -verkauf ist das Hauptstandbein. Nebenbei verkauft er Getreide und Raps und produziert Schweineferkel für die Mast. Ein Feuer hat der Landwirt noch nicht erlebt. „Es war das erste – und hoffentlich das Letzte“, sagt er im Gespräch mit der Rhein-Zeitung. Wie groß der Schaden ist, kann er noch nicht genau sagen. Das hängt auch davon ab, ob die Wiege- und Verpackungsmaschinen komplett kaputt sind oder ob sie repariert werden können. „Das kann mich mehr als 50 000 Euro kosten“, sagt Geisen. Er hofft, dass die Versicherungsgutachter festlegen, dass der Schaden übernommen wird.

Brandstiftung kann ausgeschlossen werden. Das berichtet die Mayener Kriminalpolizei im RZ-Gespräch. Ein technischer Defekt in den Kabeln der Kartoffelabfüllmaschine hatte das Feuer ausgelöst. Es war 19 Uhr, als Kartoffelbauer Karl-Josef Geisen den Brand bemerkte und die Feuerwehr verständigte.

Kurze Zeit, nachdem der Notruf abgesetzt ist, erreicht Wehrleiter Rainer Nell den Hof. „Am Anfang sah es nach einem komplizierten Einsatz aus. Es machte den Anschein, als wenn mehrere Gebäue betroffen werden könnten“, schildert er. Der Kartoffelraum ist derart verqualmt, dass die Kräfte sich kein genaues Bild der Lage machen können. Deshalb alarmieren sie vorsorglich die Wehren aus Lonnig und Mertloch nach. Doch dann zeigt sich: Der Raum ist so gut umbaut mit einer Bimsdecke und massiven Wänden, dass das Feuer auf die vier Wände begrenzt bleibt. Nell erklärt: „Die haben in der Scheune eine Bimsdecke eingezogen. Wenn die nicht gewesen wäre, hätte sich das Feuer in den Dachstuhl vorgearbeitet.“ Die 42 Feuerwehrleute können ihre Arbeit nach zwei Stunden beenden.

Landwirt Karl-Josef Geisen ist anfangs geschockt, kann am Tag danach aber schon wieder lachen. „Es ist eine Geschichte, die wir so nicht hätten haben müssen. Aber aus der Sicht von heute ist sie doch erträglich.“

Bald, wenn die Gutachter ihre Arbeit abgeschlossen haben, wird er den ausgebrannten Raum leer räumen. Dann wird er ihn wieder aufbauen. „Wir leben vom Kartoffelanbau und -vertrieb. Bis Herbst muss das wieder laufen.“ Sein Glück: Der Brand fiel in eine Zeit, in der die Verpackung der Vorjahreskartoffeln nahezu abgeschlossen ist.

Von unserer Redakteurin Katrin Franzen

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