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St. Goar/Oberwesel

In den „kerngesunden“ Loreley-Kliniken wird über einen neuen Investor gesprochen: Kommt das Aus für die Marienhaus Holding?

Von Volker Boch
Die Schranke könnte dauerhaft geöffnet bleiben für die Loreley-Kliniken. Einerseits sind die Zahlen positiv, wie die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Dornbach und Partner bestätigt. Andererseits laufen offensichtlich sehr konkrete Gespräche mit einem namhaften potenziellen Betreiber.  Foto: Suzanne Breitbach
Die Schranke könnte dauerhaft geöffnet bleiben für die Loreley-Kliniken. Einerseits sind die Zahlen positiv, wie die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Dornbach und Partner bestätigt. Andererseits laufen offensichtlich sehr konkrete Gespräche mit einem namhaften potenziellen Betreiber. Foto: Suzanne Breitbach

Nach vielen Schwarzmalereien in den vergangenen Wochen scheint es Licht am Horizont über den Loreley-Kliniken zu geben. Am Freitag machten die regionalen Gesellschafter deutlich, dass die Kliniken kerngesund sind und Gespräche mit einem neuen Träger geführt werden. Die Frage am Mittelrhein lautet nun: Kommt jetzt das Aus für den Mehrheitsgesellschafter Marienhaus Holding GmbH, der seinerseits die beiden Krankenhäuser schnellstmöglich schließen wollte?

Lesezeit: 4 Minuten
Unter dem Weihnachtsbaum gehört es zur guten Sitte, dass Geschenke verteilt werden, die jeden glücklich stimmen. Ein ähnliches Szenario könnte sich bei den Loreley-Kliniken entwickeln, die aus Sicht der Marienhaus Holding GmbH auch auf der Basis eines Zweitgutachtens der Kölner Wirtschaftsprüfungsgesellschaft BDO eine schlechte Prognose haben (wir berichteten). Die Analyse ...
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Kommentar: Die Kliniken sind wohl doch nicht so unattraktiv

Na dann mal Frohe Weihnachten! Einerseits, weil jetzt noch einmal belastbar dokumentiert ist, dass die Loreley-Kliniken wohl definitiv nicht geschlossen werden müssen. Andererseits, weil mit dieser Erkenntnis unmittelbar die Frage verbunden ist, was dann das Theater der vergangenen Wochen eigentlich sollte?

Volker Boch zur aktuellen Lage in Sachen Loreley-Kliniken

Es verdichtet sich zumindest der Eindruck, dass die Marienhaus Holding GmbH vielmehr einen Grund gesucht hat, um die Kliniken schließen zu können, als dass die nackten Zahlen dies wirklich verlangten. Wenn Kommunen es schaffen, binnen derart kurzer Zeit nach dem offiziellen Beginn des Schließungstheaters einen möglichen neuen Träger aus dem Hut zu zaubern, über den bereits in den einschlägigen Kreisen diskutiert wird, dann kann dies zwei Gründe haben: Entweder sind sie glänzende Unterhändler – oder die Kliniken sind nicht so unattraktiv, wie es die Marienhaus Holding der Region vermitteln wollte.

Letzteres legt nicht nur die Analyse von Dornbach und Partner nahe, sondern auch der Umstand, dass die Kommunen den Abschluss von Verhandlungen für Ende Februar 2020 in Aussicht stellen. Dann müssen die Gespräche schon recht weit gediehen sein. Und wenn alles klappt, darf wohl auch die Marienhaus Holding am Ende froh sein, weil sie die beiden lästig wirkenden Klötze am Mittelrhein los ist vom Bein, das wohl gerne in Bingen fester auftreten möchte.

Sei's drum, die Region wird froh sein, falls im kommenden Jahr der Vorhang nach aufführungsreichen Wochen im Marienhaustheater wieder geschlossen wird. Dass die Marienhaus Holding zuletzt nicht mehr wirklich Interesse an einem langfristigen Konzept in St. Goar und Oberwesel hatte, dürfte feststehen nach den Entwicklungen der vergangenen Wochen. Das Verhältnis zu den Kommunen wirkt belastet, und das Einstellen der Notaufnahme zum Jahresende kommt bei der Bevölkerung keineswegs gut an.

In den Gesprächen mit dem potenziellen neuen Träger dürfte auch die Notfallversorgung eine Rolle spielen. Denn diese von der Marienhaus Holding vorgenommene Streichung der medizinischen Fürsorge bedeutet für die Region einen Verlust an wichtiger Struktur.

Sind die Loreley-Kliniken noch zu retten?
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