Darmstadt
35 Fahrkartenautomaten in die Luft gesprengt: Ex-Fremdenlegionär gesteht

Der Angeklagte Remo T. (l) sitzt im Landgericht Darmstadt (Hessen) neben seinem Verteidiger Andreas Sanders. Foto: dpa

Darmstadt (dpa) - Ein ehemaliger Fremdenlegionär hat eine Serie von Anschlägen auf 35 Fahrkartenautomaten in mehreren Bundesländern gestanden. „Es war Verzweiflung. Hartz IV war gesperrt, ich hatte kein Essen mehr und war mit der Miete im Rückstand“, sagte der 33-Jährige aus Gera in Thüringen zum Prozessbeginn am Montag vor dem Landgericht Darmstadt.

„Da kam ich auf die Idee mit den Fahrkartenautomaten.“ Laut Anklage schlug er hauptsächlich in Hessen zu, aber auch in Rheinland-Pfalz, Thüringen, Sachsen und Bayern. Der 33-Jährige gab an, sich bewusst eher ruhigere Ziele ausgesucht zu haben – auch, um niemanden zu gefährden.

Der Mann erbeutete laut Staatsanwaltschaft rund 32.000 Euro. Der Sachschaden wird auf mindestens 790.000 Euro geschätzt. Tatorte waren unter anderem Frankfurt am Main und Mainz. Am 27. Juli 2013 sprengte er einen Fahrkartenautomaten am Bahnhof Diez-Ost, einen Steinwurf von der JVA und 1,4 Kilometer von der Polizeiwache entfernt. Dort wäre der Knall sogar vielleicht zu hören gewesen. Der Sockel war noch an seinem Platz, als der Täter sein Werk vollendet hatte, der eigentliche Automat lag zwei Meter weiter. Die Beute beziffert die Staatsanwaltschaft auf 1200 Euro. Der Automat für 30.000 Euro ist Schrott. Gesehen hatte niemand etwas.

Für den Prozess sind zwei Verhandlungstage vorgesehen. Im Fall einer Verurteilung droht dem Mann eine Freiheitsstrafe von bis zu 15 Jahren.

Top-News aus der Region

Weitere regionale Nachrichten