Acht Mal Corona ohne Krise: So positiv und kreativ reagieren die Menschen auf das Virus

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Hoffnung ist wie der Zucker im Tee: Auch wenn sie klein ist, versüßt sie alles. So lautet ein Sprichwort aus – ausgerechnet – China, das in diesen schwierigen Tagen ganz gut demonstriert, warum es so wichtig ist, nicht den Mut zu verlieren. Auch wir wollen Ihnen dabei helfen – und haben auch heute wieder acht Corona-Meldungen recherchiert, die nicht von Chaos, Katastrophe und Krise handeln, sondern von Zusammenhalt, Zuversicht und dem Glauben an die Zukunft.

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1 Wir haben schon andere Krisen überstanden

„Ich glaube, wenn die Krise vorbei ist, werden wir eine enorme Wiederkehr von Lebensfreude und Lust am Wiederaufbau erleben. Ähnlich wie am Ende des Krieges wird es in ganz Europa eine unglaubliche Explosion an Lebensfreude geben.“ Das sagt ein Mann, der den Zweiten Weltkrieg erlebt hat, den Kalten Krieg, die Ölkrise, die Bankenkrise und vieles mehr. Von daher sollte man dem 93-jährigen Franco Ferrarotti, emeritierter Professor und Vater der italienischen Soziologie, genau zuhören, wenn er auf Tagesschau.de unter anderem zur Corona-Krise sagt: „Das wird eine grundlegende, positive Erfahrung von Leben sein, gemeinsam die Krise durchzustehen. Für Europa und, ich würde sagen, für die gesamte Menschheit.“ Bei alldem darf man nicht vergessen: Der Mann lebt in Italien, dem Land, das in Europa am schlimmsten von der Krise betroffen ist. Den Mut verliert er dennoch nicht – er denkt lieber an die Zukunft: „Aus psychologischer Sicht wird danach eine große Lust da sein, wieder loszulegen. Zu arbeiten und zu feiern. Wir wollen dann in die Welt schreien, dass wir zurück sind nach diesem hässlichen Abenteuer.“

2 Alle gemeinsam: „#WirvsVirus“

Wir dürfen hoffen, die Bundesregierung muss auf die Wissenschaftler schauen – und tut dies auch. Dabei setzt sie auf nahezu alle Kanäle und trommelt nun über das Internet kluge und kreative Köpfe zusammen, um Lösungen für die Probleme in der Corona-Krise zu finden. Bei einem sogenannten Hackathon geht es von Freitagnachmittag bis zum Sonntag online darum, gemeinsam als Gesellschaft die Herausforderungen der Pandemie zu meistern. Für die virtuelle Veranstaltung mit dem Titel „#Wirvsvirus“ können alle noch im Internet unter der Adresse www.wirvsvirushackathon.org ihre Probleme einreichen, für die sie gern eine Lösung hätten. Während des Hackathons können sich Gruppen einzelner Themen annehmen, indem sie virtuell zusammenarbeiten und Lösungen suchen.

3 Pernod Ricard spendet Alkohol

Es gibt Zeiten, in denen gibt es Wichtigeres als Schnaps: Das hat sich wohl auch der französische Spirituosenhersteller Pernod Ricard gedacht und spendet in der Corona-Krise reinen Alkohol für die Produktion von Desinfektionsmitteln. Das Unternehmen beschloss, dem französischen Desinfektionsgelproduzenten Laboratoire Cooper 70.000 Liter reinen Alkohol zur Verfügung zu stellen. Der Hersteller kann damit etwa 1,8 Millionen 50-Milliliter-Fläschchen produzieren. Auch in anderen Ländern gibt es entsprechende Projekte. In den USA stellt die Produktionsstätte von Pernod Ricard etwa auf Anfrage der Regierung Desinfektionsmittel her. In Spanien und Irland hätten Pernod Ricard Spanien und Irish Distillers angekündigt, ihre Ressourcen und Produktionsanlagen in den Dienst der Behörden zu stellen. Auch in Schweden spende die Absolut-Vodka-Destillerie Alkohol in großen Mengen.

4 75 Seiten Zuversicht als Geschenk

Der Allgemeinheit helfen will auch der österreichische Autor Thomas Brezina – ganz ohne Alkohol. Er setzt für die Bewältigung der Corona-Krise auf eine pragmatische Herangehensweise. „Die Situation ist, wie sie ist. Das anzunehmen und zu akzeptieren, ist schon ein sehr wichtiger Schritt“, sagt der 57-Jährige. Über diesen und weitere Ratschläge hat Brezina ein kleines Buch geschrieben, das kostenlos als E-Book heruntergeladen werden kann. „Auch das geht vorbei – Glücklich bleiben in schweren Zeiten“ liefert auf mehr als 70 Seiten Ratschläge. Herunterladen können Sie es unter anderem unter der Adresse ku-rz.de/alleswirdgut

5 Hotelzimmer für Obdachlose

Es zeigt sich in der Krise immer mehr – jeder hilft so gut, wie er kann. Das gilt auch für eine US-Firma, die in Essen Hotelzimmer für Obdachlose gespendet hat – weil sie diese durch eine Coronavirus-bedingte Messeabsage nicht mehr nutzen konnte. Vier Obdachlose haben so eine Nacht im Geschäftshotel übernachtet. Sie hätten sich „unheimlich gefreut“ über die lange entbehrte Privatsphäre, das saubere Bett und die heiße Dusche, sagte eine Caritas-Sprecherin. Spender war der Toilettensitzhersteller Bemis, der die Zimmer für die – abgesagte – Sanitärmesse SHK reserviert hatte. Die „Neue Ruhr Zeitung“ hatte zuerst berichtet.

6 Füreinander beten – auch im Internet

Weniger handfest, sondern vielmehr spirituell will das Onlineportal „evangelisch.de“ gegen die Corona-Krise vorgehen. Unter dem Motto „Du bist nicht allein!“ wird auf www.coronagebet.de rund um die Uhr mindestens eine Person beten, teilte das Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik mit. Das Coronavirus verhindert derzeit weitgehend, dass Menschen zum Gebet zusammenkommen. Die Aktion dagegen: In einem Stundenplan können sich engagierte Menschen eintragen, die sich bereit erklären, mindestens eine halbe Stunde lang zu beten – allein, und doch für alle zusammen.

7 Eine neue Nummer gegen Kummer

Nicht via Internet, sondern eher traditionell soll das Angebot „Silbertelefon“ helfen. Hintergrund: Vom Besuch bei Oma und Opa wird wegen des Coronavirus derzeit abgeraten – dafür ist jetzt eine Berliner Hotline für einsame Senioren bundesweit erreichbar, teilte Initiatorin Elke Schilling vom Verein Silbernetz mit. Wer reden will, kann die kostenfreie Telefonnummer 0800/470 80 90 wählen. Die Hotline ist zwischen 8 und 22 Uhr erreichbar. Anrufer können anonym bleiben. Hinter dem Angebot stehen Silbernetz und der Humanistische Verband Berlin-Brandenburg.

8 Die Solidarität in der Krise ist international

Es ist Hilfe auf besonderen Pfaden – aber es ist Hilfe: Der Gründer des größten chinesischen Onlinehändlers Ali Baba, Jack Ma, hat dem kleinen Alpenland Slowenien 300.000 Gesichtsmasken für den Kampf gegen das Coronavirus gespendet. Dies sagte der aus Slowenien stammende Uefa-Präsident Aleksandar Ceferin dem Nachrichtenportal 24ur.com. „Ich habe meinen alten Freund Jack Ma angerufen, dass wir ein Problem haben und ob er helfen könne. Er trat am selben Tag in Aktion“, führte Ceferin aus. dpa/mkn