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Kreis MYK/Koblenz

Fitnessstudio, VHS, Theater: Jeder rechnet in der Krise mit seinen Beiträgen

Von Thomas Brost
Fitnessstudios sind derzeit geschlossen. Die Betreiber hoffen auf die Solidarität der Kunden, die ihre Beiträge trotzdem weiterzahlen, obwohl sie es nicht müssen.
Fitnessstudios sind derzeit geschlossen. Die Betreiber hoffen auf die Solidarität der Kunden, die ihre Beiträge trotzdem weiterzahlen, obwohl sie es nicht müssen. Foto: dpa

In Zeiten der Corona-Krise haben Fitnessstudios, Sportplätze, Volkshochschulen und Theater zu. Was Kunden wie Veranstalter eint: Es gibt wirtschaftlich gesehen bislang nur Verlierer. Was passiert mit den geleisteten Anzahlungen und Beiträgen – ohne dass eine Gegenleistung abrufbar ist? Andererseits: Wie schaffen Vereine, Fitnessstudios und Sport- und Kulturbetriebe den Sprung über die hohe finanzielle Hürde? Gutschein statt Rückzahlung: So will die Bundesregierung den Verbrauchern helfen: Wer bis Ende 2021 seine vor dem 8. März gebuchte Leistung in Anspruch nehmen möchte, soll das ohne Verlust können. Das bedarf natürlich auch dem Entgegenkommen der Anbieter. Wie sieht es derzeit in den einzelnen Sparten im Kreis Mayen-Koblenz und der Stadt aus?

Lesezeit: 4 Minuten
Fitness- und Sportstudios: Fitnessstudios boomen – vor der Krise: 20 bieten ihre Dienste in Koblenz, 12 in Andernach und 17 in Mayen an. Doch jetzt stehen die Hantelmaschinen still. „Ich bin seit fast 35 Jahren im Geschäft, wir hatten 365 Tage offen, an Silvester wie an Neujahr, aber das habe ...
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Auch auf dem Hometrainer ist man jetzt versichert

Ein Rettungsschirm wird auch über die diejenigen gemeinnützigen Sportvereine ausgebreitet, die unternehmerisch tätig sind. Sie können von der „Corona-Soforthilfe“ von Bund und Land profitieren, wie der Sportbund Rheinland in Koblenz mitteilt. Darüber hinaus werde das Land ein eigenes Hilfsprogramm für Vereine und Verbände auflegen, um bei Bedarf das Bundesprogramm zu ergänzen.

Viele Vereine haben einen wirtschaftlichen Betrieb, zum Beispiel, indem sie ein Fitnessstudio oder eine Gastwirtschaft betreiben.

Ferner haben alle Vereine und Sportfachverbände die Möglichkeit, ihre zu erwartenden finanziellen Schäden über ein digitales Meldesystem auch an den Sportbund mitzuteilen. Sie konnten dies bis gestern online über die Webseite des Sportbundes tun.

Das dritte Angebot in der Corona-Krise klingt eher unorthodox: eine Versicherung für sportliche Aktivitäten in den eigenen vier Wänden. Für Kursprogramme per Videos sind die Sporttreibenden jetzt bei der Arag-Sportversicherung abgesichert, sofern jene vom eigenen Verein organisiert werden. Vorübergehend, so der Sportversicherer, sei eine Versicherung auch von Einzeltraining gewährleistet, zum Beispiel bei einem Sturz vom Hometrainer.

Angesichts dieser Leistungen und weil der Sportbund mit seinen Mitarbeitern in der Krise voll funktionsfähig für die Vereine eintrete, sei eine Debatte über eine Reduzierung von Mitgliedsbeiträgen der Vereine nicht angezeigt, heißt es. „Der Sportbund Rheinland erhebt mit 70 Cent pro Mitglied einen sehr niedrigen Jahresbeitrag“, erklärt Geschäftsführer Martin Weinitschke. Als Dachorganisation sei er in der Corona-Krise als Dienstleister voll funktionstüchtig und weiterhin über Telefon und E-Mail erreichbar. Er liefere Vereinen wichtige Antworten im Zusammenhang mit der Krise und versende einen Sonder-Newsletter. In puncto Praxis gebe es Bewegungsvideos für Kinder und Jugendliche. Übungsleiter werden unterstützt, um selbst Videos zu erstellen.

Monika Sauer, die Präsidentin, appelliert an alle Mitglieder in den 3100 Vereinen des SBR, ihrem Verein die Treue zu halten. Es sei wichtig, „Mitgliedsbeiträge und Kursgebühren weiter zu bezahlen und von Stornierungen abzusehen“. Jedes Vereinsmitglied solle sich genau überlegen, was ihm sein Verein wert war und in Zukunft auch wieder sein wird. Sauer: „Unser Sportangebot ist im Vergleich zu kommerziellen Anbietern unschlagbar günstig.“ Vor einer Kündigung oder Stornierung solle man das Gespräch mit dem Vorstand suchen. Es ließen sich individuelle Lösungen maßschneidern. Darauf, so Monika Sauer, „deuten viele Rückmeldungen aus den Vereinen hin.“ Infos: sportbund-rheinland.de bro

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