Anzeige

Wie Unternehmer einen nachhaltigeren Konsum unterstützen können

Zu einem verantwortungsvollen Handeln als Unternehmer gehört für viele mittlerweile die Erkenntnis, dass die Phase in der erstmal diskutiert wird, vorüber ist. Man mag über die Friday-for-Future-Demonstrationen denken wie man will, aber ohne Zweifel haben sie Diskussionen zum Umweltverhalten und Reflektion des eigenen Verhaltens gefördert.

Lesezeit: 3 Minuten
Anzeige

Unternehmer dürfen sich nun die Frage stellen, ob und was diese neue Gewissheit für Auswirkungen auf ihr Unternehmen hat. Zum einen kann das veränderte Verbraucherverhalten Einfluss haben auf Produkte und Dienstleistungen, vielleicht wird aber auch ein neues Umweltbewusstsein Teil der ureigenen Unternehmensphilosophie?

Betrachtet man das Thema aus Verbrauchersicht so zeigt sich, dass der Wunsch nach nachhaltigen Produkten und Dienstleistungen von einer überwältigenden Mehrheit geäußert wird. Damit dieser Wunsch im Alltag aber tatsächlich in konkretes Handeln mündet, bedarf es beim Verbraucher zunächst das Auseinandersetzten damit, was für ihn im Alltag Nachhaltigkeit bedeutet und wie er seinen konkreten Wunsch in Taten münden lassen will.

Unternehmen können mit einigen konkreten Maßnahmen helfen, Worte in Taten umzusetzen und so einen nachhaltigeren Konsum zu fördern:

Unternehmen haben sozialen Einfluss und können zum Beispiel gewünschtes Verhalten öffentlich machen, Menschen zeigen, die sich schon nachhaltig verhalten und so nachhaltige Verhaltensweisen ins Spiel bringen. Unternehmen können auch gute Gewohnheiten prägen und so zum neuen Standard machen, beispielsweise wenn sie konsequent nachhaltiger werden und darauf aufmerksam machen – das ist auch ein Wettbewerbsfaktor. Wer nachhaltige Aktionen startet oder beispielsweise Menschen ermuntert sich grundlegend zur Veränderung des Verhaltens zu verpflichten, setzt als Unternehmer auf den bekannten Domino-Effekt, denn Menschen haben das starke Bedürfnis, sich an das Verhalten der anderen anzupassen. Auch das aufmerksam machen auf Erlebnisse, beispielsweise wie man Produkte umfunktionieren kann, wenn sie defekt sind oder nicht mehr nutzbar, ist ein mögliches nachhaltiges Geschäftsmodell. Kurz und knapp: machen Sie umweltfreundliches Verhalten für andere sichtbar und reden Sie darüber.

Gelebte Nachhaltigkeit auch bei Kunststoff-Produkten möglich

FA. RIDDER aus Singhofen produziert noch in Deutschland mit europäischen Rohstoffen

Dass Nachhaltigkeit in jedem Unternehmen gelebt werden kann, das zeigt sich, wenn man einen Blick hinter die Fassade ins Herz der Firmen wagt. So geschehen bei einem Firmenbesuch bei der Firma RIDDER, die seit über 50 Jahren Produkte im Bereich der Badausstattung sowie Produkte rund um Komfort und Sicherheit im Bad fertigen und vertreiben. RIDDER produziert als einer der wenigen in diesem Marktsegment noch in Europa, nämlich am Heimatstandort Singhofen im Rhein-Lahn-Kreis, an dem rund 70 Mitarbeiter und im Durchschnitt 7 Auszubildende beschäftigt sind. Produziert werden an diesem Standort viele Produkte aus Thermoplastischen Elastomeren (TPE), also einer Kunststoffart.

Aber dass Plastik nicht gleich Plastik ist, das riecht man bereits, wenn man die Produktionshallen betritt: denn man riecht nichts, auch wenn viele hochwertige, bunte Sicherheitseinlagen für Wanne und Dusche zackig von der Maschine laufen! Verarbeitet werden hier TPE’s aus Europa, die frei sind von allen bekannten Schadstoffen und TÜV geprüft. Wenn die Produkte ohne Fremdstoffe produziert werden, können sie restlos recycelt und wiederverwertet werden. Bei vielen preiswerten Produkten werden Fasern eingearbeitet – damit ist das Produkt faktisch Sondermüll, weil kein sortenreiner Wertstoffkreislauf gewährleistet ist. Ausschuss gibt es in nur sehr geringem Umfang berichtet einer der beiden Geschäftsführer, Marc Ridder, denn bei RIDDER wird so gut es geht recycelt oder anderweitig verwertet.

Wenn bei einem Farbwechsel Produkte mit Mischfarben aus der Maschine laufen, dann finden auch diese ansonsten hochwertigen und einwandfreien Produkte begeisterte Abnehmer, beispielsweise für Flohmärkte, bei Vertriebspartnern im Ausland, aber auch Tierheimen in der Region, die die Produkte dann sogar geschenkt bekommen. Ridder berichtet, dass auch bei der Verpackung immer weiter reduziert wird, denn kleinere Verpackungen reduzieren wiederum den Materialbedarf, senken Platzbedarfe bei der Fracht und tragen so ebenfalls zu Nachhaltigkeit bei. Mitarbeiter freuen sich immer, wenn bei RIDDER Sortimentswechsel anstehen, denn die Produktmuster, teils Unikate die nie in Serie gehen, können von den Mitarbeitern zu kleinsten Preisen erworben werden. Manchmal ist Kunststoff einfach nicht ersetzbar, aber dass Kunststoff auch nachhaltig geht, das hat RIDDER bewiesen.