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Eine gute Unternehmenskultur zieht an – auch Auszubildende

Loreleyhotel FETZ in Dörscheid ist Ausbildungsbetrieb für Restaurant, Hotel und Küche.

Lesezeit: 4 Minuten
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Im Bereich des Gastgewerbes zeigt die Ausbildungsbilanz auf Bundesebene im Zeitraum von 2007 bis 2020 eine Halbierung der Ausbildungsplätze; der Nachwuchs fehlt. Bundesweit sind aktuell gerade einmal 17.901 Köche in Ausbildung. Einer davon ist Max Kreisel, der im dritten Ausbildungsjahr als Koch beim Loreleyhotel FETZ in Dörscheid beschäftigt ist. In der Küche herrscht heute trotz corona-bedingter Schließung Geschirrgeklapper.

„Unser Auszubildender soll auch in diesen Zeiten was lernen“, erklärt Marcus Fetz, der das Haus zusammen mit seiner Frau Nadja führt und 35 Mitarbeiter beschäftigt. In der Küche arbeiten regulär 6 Personen, das Durchschnittsalter liegt bei 34 Jahren – eine junge Truppe! Was bewegt gerade junge Menschen in einem Job zu arbeiten, wo die meiste Arbeit am Wochenende stattfindet? „Aus dem Miteinander hier im Team ziehe ich viel Motivation“, antwortet Max spontan, „ich werde ermutigt selbst was auszuprobieren, arbeite mit tollen Lebensmitteln, der Job ist sehr abwechslungsreich und der Chef gibt Leine“. Marcus Fetz lacht und ergänzt, dass die ständig wechselnden Menüs mit saisonalen, regionalen Zutaten mit dem Team gemeinsam entwickelt werden und die Küche auch mit allerleih Hightech ausgerüstet ist, das sorgt für Spaß.

Der Abend schließt gewöhnlich mit einer Teamrunde und Feierabendgetränk berichtet Max: „Dann wird gemeinsam reflektiert was gut lief, was weniger, denn auch das kommt vor“. Der Auszubildende hat bereits im Gastronomiebereich anderer Betriebe und bei Streetfood-Festivals Erfahrungen gesammelt und kann daher das aktuelle Umfeld bewerten. Nadja Fetz ist da sehr klar: „Unsere Atmosphäre schaffen wir selbst. Wir sind hier im Betrieb den größten Teil unseres Lebens, das muss daher einfach passen“. An die 30 Auszubildende gingen bereits durch die Küchenschule von Marcus Fetz, der selbst erst 46 Jahre alt ist. „Viele, die mal bei uns waren zum Arbeiten und dann gegangen sind, kommen wieder“, berichten die beiden Chefs und lachen öfter, als Erinnerung wach werden. „Man muss Verständnis haben, wenn die jungen Menschen irgendwann gehen wollen. Als Koch steht einem die Welt offen“, sagt Nadja Fetz.

Max beteuert gleich, dass er nach der Ausbildung erstmal noch etwas bleiben will und lacht dabei. Die Weltreise steht aber trotzdem noch auf der Wunschliste des jungen Mannes, und die Inhaber nehmen das gelassen hin. In Sachen Arbeitszeiterfassung und Dienstpläne plant Fetz nun auch digitale Lösungen. Nadja Fetz erklärt: „Dienstpläne sind unglaublich komplex, besonders wenn man Wünsche von Mitarbeitern berücksichtigen möchte, was uns wichtig ist. Das soll mit einer App, die sich jeder Mitarbeiter auf sein Handy laden kann, einfacher werden. Dienstpläne sind dann online einsehbar, Wünsche für freie Zeiten können geäußert und Tauschanträge gestellt werden. Das alles fließt dann direkt auf dem Rechner im Büro zusammen“. Marcus und Nadja Fetz teilen ihr Leben mit ihren Gästen und den Mitarbeitern, das schafft herzliche Verbundenheit. Sie stehen gegenüber ihren Mitarbeitern zu ihrem Wort und ihren Zusagen, gleichzeitig haben sie an sich selbst und das Team einen sehr hohen Anspruch – das ist Teil ihrer Profession.

Für den Gast ist spürbar, dass alle hier das gleiche Ziel eint. Das kann man nicht „bestellen“ – es ist Unternehmenskultur, die genau wie ein FETZ-Menü ein ordentliches Stück Arbeit ist. Aber es lohnt!

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Unternehmenskultur – ein wesentlicher Teil von Unternehmenserfolg

Ob wir diese „Corona-Zeit“ als Krisenzeit bezeichnen oder nicht, ohne Frage sind es herausfordernde Zeiten. Für Unternehmer ist es besonders in solchen Zeiten wichtig, die Unternehmensstrategie und die Kultur im Unternehmen im Blick zu behalten, denn beide sind unerlässlich, um ein vorrangiges Ziel zu erreichen, nämlich die Überlebens- und Leistungsfähigkeit des Unternehmens.

Während jeder bei dem Stichwort Unternehmensstrategie eine klare Vorstellung hat was gemeint und zu tun ist, sind Unternehmenskulturen nur schwer fassbar, da sie in der Regel unausgesprochene soziale Ordnungen eines Unternehmens sind. Überzeugungen, Selbstverständnis und Verhalten definieren dabei, was von den Mitarbeitern, unterstützt und gefördert wird und was nicht. Ebenso, was akzeptiert und was abgelehnt wird.

Wenn eine Kultur gut auf die persönlichen Werte, Motivationen und Bedürfnisse der Menschen im Unternehmen abgestimmt ist, kann sie eine große Menge Schaffenskraft und Energie freisetzten; das braucht es generell und ganz besonders in solchen herausfordernden Zeiten. Spannend zu wissen: Kultur lässt sich managen!

Acht Punkte gelten als wesentlich um eine gute Unternehmenskultur zu erreichen: Fürsorglichkeit durch Schaffung von Beziehung und persönlichem Vertrauen. Sinnhaftigkeit in dem was man (gemeinsam) tut, gemeinsame Ideale und Ziele die einen. Lernen ermöglichen, damit Menschen sich entwickeln und verwirklichen können, Neues ausprobieren dürfen. Ergebnisse erwarten, denn das Arbeitsumfeld sollte ein Ort sein, an dem es um Resultate geht und um gemeinsame Erfolge. Autorität – gemeint ist hier Stärke und Entscheidungsfreude und ein Maß an Unerschrockenheit. Sicherheit, dazu gehört Planung und Vorsicht, Dinge auch abzuwägen und vor allem Realitätssinn. Ein klarer Auftrag: dieser zeigt sich anhand von Respekt, Struktur und gemeinsamen Normen, Klarheit darüber, wofür man sich jeden Tag neu aufmacht, dazu gehören auch Traditionen und Prozesse. Gelingt es, diese acht Punkte zu beherzigen, entsteht eine Unternehmenskultur, in der Menschen zum Wohle des Unternehmens gedeihen können.