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Ausbildung als Basis für Fachkräftesicherung

Foto: Sanitärbetrieb Franz Krämer

Franz Krämer Meisterbetrieb für Sanitär und Heizung in Nassau bildet seine Fachkräfte selbst aus und setzt mit gutem Betriebsklima ein Zeichen

Lesezeit: 3 Minuten
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Fröhliche Betriebsamkeit herrscht im Hof vor der „Firma Franz Krämer“. Es wird gelacht und die Firmenfahrzeuge werden flink mit Material bestückt. Freundlich begrüßt mich Abbas Kazemi, der 34 jährige Auszubildende und begleitet mich zum Firmeninhaber Markus Spitz, der das Familienunternehmen mit 10 Mitarbeitern gemeinsam mit seiner Frau und seinen Eltern betreibt. Herr Kazemi beginnt das Gespräch mit dem Satz: „Ich habe hier die beste Firma und den besten Chef“ und erklärt weiter, dass ihm die Ausbildung im Handwerk viel Freude bereitet und er die Zwischenprüfung gerade absolviert hat.

Foto: Sanitärbetrieb Franz Krämer

Die Geschichte von Abbas Kazemi, der bereits vor vielen Jahren aus Afghanistan geflohen ist, ist lang und von mehreren schwierigen Lebensstationen geprägt. Gleichzeitig sprüht der Mann vor Lebensfreude und Dankbarkeit und berichtet, dass er insgesamt 5 Sprachen spricht und seit nunmehr 4 Jahren in Deutschland lebt, mittlerweile mit seiner Ehefrau und seinem Kind. Der Firmenchef Markus Spitz beschreibt, dass in seinem Betrieb schon immer ausgebildet wurde und dass er auch keinen Mangel an Auszubildenden hat.

Der kleine Betrieb hat seit 1. August insgesamt 3 Auszubildende. „Auszubildende bekommen wir meist durch Empfehlungen, oft aus unserer Kundschaft, aber auch unsere Monteure haben immer einen guten Blick auf Nachwuchskräfte und machen Werbung“, erklärt Spitz, der auch Mitglied im Stadtrat Nassau ist. Für Abbas Kazemi konnte die Firma den Ausbildungszuschuss der Wirtschaftsförderung in Anspruch nehmen, der ratierlich ausgezahlt wird und sehr einfach zu beantragen ist. Selbstverständlich ist für Spitz, dass man sich um Auszubildende kümmert und auch bei Schule oder Anträgen hilft. Das gilt insbesondere auch bei einem Auszubildenden mit Migrationshintergrund „Meine Frau hat sich hier intensiv gekümmert“, beschreibt Spitz.

Der junge Unternehmer pflegt einen kooperativen Führungsstil und erklärt: „Es geht nur, wenn man fair miteinander umgeht und ab und zu gibt. Auch Vertrauen gehört dazu, wir sind hier wie eine große Familie“. Spitz ist selbst Vater von 2 schulpflichtigen Kindern und äußert mit Selbstverständlichkeit, dass auch seine Mitarbeiter in dieser Corona-Zeit Kinderbetreuung in ihren Familien übernommen haben und Kundentermine dann eben anders geplant werden mussten. „Herausforderungen gibt es immer – aber wir lösen das gemeinsam“ – dieser Satz fällt öfter an dem Morgen und es scheint, dass die Summe aus Kooperation, Qualität, Wertschätzung, Ambition und Freude eine gute Kombination zur Sicherung von Kunden, Fachkräften und Arbeitsplätzen ist.

Fa. Franz Krämer, Inhaber Markus Spitz e.K.
Späthestraße 1
56377 Nassau
Telefon:02604 4248
E-Mail:info@sanitaer-heizung-kraemer.de
Homepage:www.sanitaer-heizung-kraemer.de

Ausbildung als Basis für Fachkräftesicherung

Die deutsche Berufsausbildung genießt international einen hervorragenden Ruf und ist nach Auffassung vieler Experten der Grund für die vergleichsweise geringe Jugendarbeitslosigkeit in Deutschland und bildet gleichzeitig die Basis für die Fachkräftesicherung, die in Handwerk, Industrie und produzierendem Gewerbe zu einem teilweise existenzbedrohenden Problem angewachsen ist.

Der Wunsch zu studieren liegt laut der Parteizentrale für Politische Bildung für etwa fünfzig Prozent der jungen Menschen im Trend, gleichzeitig gibt es aber auch die andere Hälfte, die eine Berufsausbildung anstreben und dafür einen geeigneten Ausbildungsbetrieb suchen. Der Zugang zur dualen Berufsausbildung ist in Deutschland – im Unterschied zur schulischen oder hochschulischen Ausbildung sowie zu Berufsbildungssystemen der meisten anderen Staaten – marktförmig organisiert. Das heißt, dass Betriebe frei darüber entscheiden, wie viele Ausbildungsstellen sie anbieten und mit wem sie diese besetzen.

Erfreulich ist es, wenn Ausbildungsbetriebe auch Menschen eine Chance geben, die keine „geraden Lebensläufe“ aufzuweisen haben. Gedankt wird dies sehr oft mit hoher Motivation und Loyalität. Und nicht selten wurden so bereits Grundsteine für Karrieren gelegt.

Information zu freien Ausbildungsplätzen und Ausbildungsbetrieben sind auf unserem eigenen Suchportal www.fachkräfte-regional.de oder bei der Agentur für Arbeit www.arbeitsagentur.de/jobsuche/ zu finden.

Förderprogramm der WFG Rhein-Lahn unterstützt mit Zuschuss von 2400 EUR gezielt das Angebot von Ausbildungs- und Umschulungsplätzen für sozial Benachteiligte

Betriebe im Rhein-Lahn-Kreis können von diesem einfach zu beantragenden Zuschuss profitieren, wenn Sie „sozial Benachteiligten“ eine Ausbildung anbieten oder eine betriebliche Umschulung zur Verfügung stellen. Als „sozial Benachteiligte“ gelten gemäß dieser Richtlinie: Menschen mit Teilleistungsschwächen (z.B. Legasthenie, Dyskalkulie, ADS), Körperlich und geistig beeinträchtigte Menschen, Menschen ohne Schulabschluss, Menschen ohne verwertbaren Berufsabschluss, ehemals Drogenabhängige, straffällig gewordene junge Menschen, Migrantinnen und Migranten mit Sprachschwierigkeiten, Flüchtlinge, allein erziehende Frauen / Männer, Empfänger/innen von Arbeitslosengeld oder Arbeitslosengeld II.

Die gesamte Förderrichtlinie ist auf der Internetseite der WFG www.wfg-rheinlahn.de unter Wirtschaft / Förderungen zu finden. Der Antrag ist formlos unter Vorlage des Ausbildungs- oder Umschulungsantrages zu stellen an die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Rhein-Lahn mbH, Insel Silberau 1, 56130 Bad Ems. Mail: wfg@rhein-lahn.rlp.de