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Kreis Birkenfeld

Widerspenstige Bauern fällten Freiheitsbäume: Mit der Besatzung begannen die Proteste an der Nahe

Von Axel Redmer
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An der auf dem Paulsberg bei Lieser an der Mittelmosel gelegenen Paulskirche fand am 8. Oktober 1848 mit mehr als 10.000 Teilnehmern die größte Protestversammlung der Region Trier statt, zu der auch etliche Teilnehmer aus dem Fürstentum Birkenfeld anreisten. Der Name der Kirche erinnert an die Frankfurter Paulskirche, in der seit dem Frühjahr 1848 die deutsche Nationalversammlung tagte. Der Anmarsch auf den Paulsberg lehnte sich an den legendären Zug zum Hambacher Schloss im Sommer 1832 an. Foto: Ferienland Bernkastel-Kues/Lisa Willems

Vor dem Zeitalter der Französischen Revolution waren an der oberen Nahe öffentliche Protestaktionen keine gängige Form der politischen Kommunikation. Heute hingegen gehören meist von sozialen Bewegungen getragene Proteste zum gesellschaftlichen Alltag und erfüllen oft nützliche Funktionen, weil sie ungelöste Probleme in das allgemeine Blickfeld rücken – wie unlängst der öffentliche Protest gegen die AfD.

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Erst das Vordringen französischer Revolutionstruppen an den Rhein weckte 1794 den politischen Widerstandsgeist in Teilen der naheländischen Bevölkerung sowie im Hunsrück und Westrich. Vor allem von der französischen Militärverwaltung angeordnete Freiheitsbaumpflanzungen, die in zahlreichen Orten erfolgten und eine in Nordamerika entwickelte Symbolik aufgriffen, provozierten Protestaktionen. Zu ersten europäischen Baumaktionen war es ...