Nach einem im Gesundheitsausschuss des Landtags vorgestellten Gutachten zur Krankenhauslandschaft Rheinland-Pfalz erreichten 2023 98 Prozent der Bürger ein Krankenhaus unter 30 Minuten. Neuere Zahlen gibt es nicht. Die Staatssekretärin im Gesundheitsministerium, Nicole Steingaß (SPD), sagte, das Gutachten belege, „dass wir in Rheinland-Pfalz eine sehr gute, wohnortnahe Grund- und Notfallversorgung haben“.
Steingaß kündigte an, dass man an jedem der 126 Klinikstandorte im Land „auch in Zukunft eine medizinische Versorgung anbieten“ wolle – also auch nach der Krankenhausreform des Bundes. Die Staatssekretärin erklärte aber auch, dass auf die Kliniken Veränderungen zukommen würden. Bei der Reform „muss sich jeder bewegen“.
Ein neuer wesentlicher Baustein seien sogenannte Regiokliniken. An ihnen könnten ambulante Operationen, Kurzzeitpflege, altersheilkundliche Leistungen und Medikamentenabgabe angeboten werden. Sie sollen aber keine Anlaufstelle für schwere Notfälle sein.
Regionalkonferenzen im ganzen Land geplant
Das Gutachten, das vom Beratungsunternehmen Partnerschaft Deutschland erstellt wurde, bildet die Grundlage für die weitere Krankenhausplanung sowie die Umsetzung der Krankenhausreform im Land. Steingaß erklärte, man führe aktuell Gespräche mit den Krankenhausträgern. Am Dienstag beginnen sogenannte Regionalkonferenzen – die erste für die Regionen Bad Kreuznach und Mainz. Die Tagung für die Großregion Koblenz wird am 31. März stattfinden.
Die Staatssekretärin sagte, es gehe darum, die Träger zu sensibilisieren und Transparenz über die Situation herzustellen. Beschlüsse soll es nicht geben. Die Krankenhausreform soll dann zum 1. Januar 2027 in Rheinland-Pfalz in Kraft treten.
Matthias Schatz, der das Gutachten vorstellte, sagte, die medizinische Versorgung müsste regional sehr differenziert betrachtet werden. Die Region Koblenz bezeichnete er „am interessantesten“. Hier gebe es „erstaunlich viele Krankenhäuser auf erstaunlich engem Raum“. Hier könne man sicher Angebote zusammenfassen.